Die Formel Knatsch: Der Krach geht weiter

Nach der Nennung der Formel-1-Teams für 2010 wächst der Ärger mit FIA-Boss Max Mosley.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Die Rennställe empfanden Mos Mosleys Idee, BMW und McLaren-Mercedes und andere nur unter Vorbehalt zuzulassen, als Provokation.
dpa Die Rennställe empfanden Mos Mosleys Idee, BMW und McLaren-Mercedes und andere nur unter Vorbehalt zuzulassen, als Provokation.

Nach der Nennung der Formel-1-Teams für 2010 wächst der Ärger mit FIA-Boss Max Mosley.

PARIS War ja fast klar, dass Max Mosley es auch dieses Mal nicht ohne Provokationen hinkriegen würde. Na gut, Ferrari, BMW, McLaren-Mercedes, Red Bull und die anderen Rennställe dürfen auch nächstes Jahr in der Formel 1 starten. Das zumindest verspricht die vom streitbaren FIA-Chef am Freitag veröffentlichte Nennliste für die nächste Saison. Darauf stehen alle bisher vertretenen Rennställe – und drei Neueinsteiger: US F1, für das Vollgas-Amazone Danica Patrick starten könnte, Campos und Manor (siehe Kasten).

Alles gut also? Mitnichten.

Denn: BMW, McLaren-Mercedes, Toyota, Renault und Brawn GP sind in Mosleys Aufstellung nur unter Vorbehalt dabei. Ihre Auflagen: Bis nächsten Freitag sollen sie ihre bei der Einschreibung genannten Bedingungen bezüglich der Budget-Obergrenze und der neuen Formel-1-Verfassung zurückziehen, sonst sind sie wieder draußen.

Ein Affront von Mosley. Und offenbar der Versuch, die Rennstall-Vereinigung Fota zu spalten. Denn ihr gehören auch Ferrari sowie Red Bull und Tororosso an, die beiden Rennställe von Dosen-Milliardär Didi Mateschitz. Diese drei Teams hatten zwar die gleichen Bedingungen gestellt wie die anderen etablierten Rennställe, wurden aber von Mosley für die kommende vorbehaltlos akzeptiert.

Prompt bekam Mosley Kontra. „Um jeden Zweifel zu vermeiden, bestätigt Ferrari noch einmal, dass es nicht unter den Regeln fahren wird, die von der FIA entgegen Ferrari-Rechten und einer schriftlichen Vereinbarung mit der FIA beschlossen wurden“, teilte die Scuderia mit. Bei Red Bull hieß es: „Wir wissen nicht, wieso wir ohne Vorbehalt eingeschrieben wurden.“ Formel 1 als Formel Knatsch.

Die Rennställe beharren darauf, dass mit ihnen eine radikale Budget-Limitierung auf rund 45 Millionen Euro, wie Mosley sie schon für die nächste Saison plant, nicht zu machen sei.

Noch in der Nacht auf Freitag hatten sie dies bei einem Krisentreffen mit der FIA ausdrücklich bestätigt und Mosley eine Kürzung des Budgets in zwei Stufen vorgeschlagen: auf 100 Millionen im kommenden Jahr und 45 Millionen in der Saison 2011. Mosley schien angetan, überlegte es sich wenige Stunden später aber wieder anders.

Mateschitz und Ferrari-Boss di Montezemolo wollen sich auf Mosleys Versuch, die Fota zu spalten, nicht einlassen. Im Gegenteil: Am Freitagnachmittags rief die Fota den FIA-Weltrat um Hilfe an. „Wir bitten das World Council, einzuschreiten, um eine Lösung für die aktuelle Situation zu finden“, schrieb die Vereinigung. Offenbar wollen die Rennställe weitere Alleingänge des Präsidenten verhindern.

Damit nicht genug: Den Druck auf Mosley erhöhte dann am Abend auch noch die Vereinigung der europäischen Automobilhersteller ACEA. Der Vorstand der ACEA erklärte nach einer Diskussion über die derzeitige Situation in der Formel 1, dass das jetzige Führungssystem nicht fortgesetzt werden könne. Die ACEA sei zu dem Schluss gekommen, dass díe FIA eine „modernisierte und transparente“ Steuerung brauche. Es müsse sichergestellt werden, dass die Stimmen der Mitglieder richtig wiedergegeben würden, hieß es in der Pressemitteilung.

P. Hesseler, F. Cataldo

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.