"Die Formel 1 kann sich einiges von uns abschauen"

BMW-Mann Dirk Werner schafft es in der Qualifikation auf Anhieb auf Rang drei. Gary Paffett (Mercedes) wird Zweiter, Audi-Mann Mattias Ekström schafft die Pole.
von  fil

BMW-Mann Dirk Werner schafft es in der Qualifikation auf Anhieb auf Rang drei. Gary Paffett (Mercedes) wird Zweiter, Audi-Mann Mattias Ekström schafft die Pole.

HOCKENHEIM Als Jens Marquardt am Samstagnachmittag neben Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich auf dem Podium des Pressekonferenz-Saales Platz nahm, fiel es ihm schwer, die erste Qualifikation von BMW in der DTM nach 20 Jahren sachlich zu analysieren. "Ich hatte nicht erwartet, heute hier zu sitzen", sagte der Motorsportchef der Münchner, "unser Ergebnis ist sensationell."

Der Würzburger Dirk Werner war als bester BMW-Fahrer auf Startplatz drei gefahren, schneller als Werner waren nur Mercedes-Mann Gary Paffett als Zweiter und Mattias Ekström als Erster gewesen. Vor allem freute sich Marquardt darüber, dass neben Werner auch Andy Priaulx (7.), Bruno Spengler (9.) und Martin Tomczyk (10.) es in die Top-Ten geschafft hatten. "Vier von sechs BMW unter den ersten Zehn, das hat keiner von uns erwartet", so Marquardt. Zumal für BMW in Hockenheim am Samstag durchaus noch mehr drin gewesen war. Spengler, der das Training und den Beginn der Qualifikation dominiert hatte, landete am Ende nur auf Rang neun, weil sein Team ihn im letzten Qualifikationsabschnitt zu spät aus der Box geschickt hatte und der Kanadier somit nur eine gezeitete Runde fahren konnte. "Wir haben ein bisschen Pech gehabt", sagte Spengler, "das ist ein bisschen schade. Wir  hatten das Auto, um auf Rang eins zu fahren. Abe rich bin trotzdem glücklich. Unser Wochenende bis jetzt war sensationell. Wir sollten den Tag heute genießen."

Auch Ullrich und Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug bescheinigten den Neulingen eine "bärenstarke Leistung". Noch mehr freuten sie sich aber, dass ihr Konzept aufzugehen scheint. "Ich finde, wir haben ein tolles Regelwerk hingekriegt. Alle drei Hersteller haben bärenstarke Autos gebaut, die so gut wie gleich schnell sind. Es entscheiden nur Nuancen um Sieg und NIederlage. Es wird eine hochspannende Saison werden. Mehr kann sich der Fan gar nicht wünschen", so Haug, der sich einen kleinen Seitenhieb in Richtung Formel 1 nicht verkneifen konnte. "Ich denke, die Formel 1 kann sich einiges abschauen von uns", sagte er, "hier wird zusammengearbeitet, nicht gegeneinander." Mercedes trägt derzeit einen Dauer-Clinch mit Formel-1-Oberzampano Bernie Ecclestone aus. FIA-Boss Jean Todt, der gleich mit drei Bodyguards im Schlepptau durchs Fahrerlager spazierte,  zeigte sich von der Leistungsdichte in der DTM jedenfalls "sehr beindruckt."

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