Die blauen Testwochen

Sollten die Löwen auch in Koblenz nicht gewinnen, dann droht schon zum Osterfest Langeweile. Weil es dann um nichts mehr geht, kann bei 1860 munter experimentiert werden.
von  Abendzeitung
„Uns helfen nur noch Siege“: Löwen-Spieler Berkant Göktan
„Uns helfen nur noch Siege“: Löwen-Spieler Berkant Göktan © Rauchensteiner/Augenklick

MÜNCHEN - Sollten die Löwen auch in Koblenz nicht gewinnen, dann droht schon zum Osterfest Langeweile. Weil es dann um nichts mehr geht, kann bei 1860 munter experimentiert werden.

Berkant Göktan klingt wenig zuversichtlich: „Die Aufstiegsplätze geraten leider immer weiter außer Sichtweite. Uns helfen nur noch Siege.“ Sollten die Löwen auch in Koblenz (Sonntag, 14 Uhr) nicht gewinnen, droht schon zum Osterfest Langeweile in Giesing – die freilich auch eine Chance bietet. Trainer Marco Kurz kann dann munter experimentieren. Und darum geht es in den blauen Testwochen:

Das Göktan-Comeback:

Der Rückenpatient, der am Donnerstag beim 1:1 der U23 gegen Oggersheim eine Halbzeit spielte, soll auch in Koblenz wieder ran – als Joker. „Mehr als eine Halbzeit ist für Berkant noch nicht drin“, sagt Sportdirektor Stefan Reuter. Die andere Überlegung: Göktan beginnt, um seine Kollegen mitzuziehen, und spielt so lange, wie die Kraft reicht.

Die Wackel-Kandidaten:

Josh Wolff, der glücklose Amerikaner, spielt bei 1860 auch in Koblenz auf Bewährung, sein Vertrag läuft zum Saisonende aus. Ob er verlängert wird? „Bei ihm brauchen wir noch ein paar Wochen“, sagt Manager Stefan Reuter. Auch Lukasz Szukala, Björn Ziegenbein und Christoph Burkhard (bei allen Drei laufen die Verträge aus) würden sich gerne für 1860 oder auch andere Klubs empfehlen.

Die Chefrolle:

Nachdem Kapitän Danny Schwarz (5. Gelbe Karte) am Sonntag in Koblenz gesperrt ist, können sich die Bender-Zwillinge im zentralen Mittelfeld beweisen – dort sollen sie gemeinsam am stärksten sein. Ob’s 1860 auch zum zweiten Rückrunden-Sieg verhilft?

Die Zukunftspläne:

Nicht ohne Stolz verkündete Sportdirektor Stefan Reuter am Karfreitag, dass man bereits „22 Spieler für die nächste Saison unter Vertrag hat.“ Zuletzt hat Torwart Philipp Tschauner bis 2011 verlängert. Manager Reuter: „Er ist ein ganz wichtiger Mann für die nächsten Jahre.“ Doch was 1860 wirklich fehlt, sind nicht Talente, sondern Spieler mit Erfahrung und Qualität. Selbst Marco Kurz, Förderer des Jugend-Konzepts, hat nun erkannt, dass der Weg ein wenig korrigiert werden muss. Auf der Wunschliste: Ex-Löwe Benny Lauth (Hannover), Timo Achenbach, Martin Lanig (beide Fürth).

Die Geld-Beschaffung:

Das größte Fragezeichen. Der Etat von 6,6 Millionen Euro wird in der neuen Saison kaum erweitert, weil neue Geldquellen fehlen. Weder brachte Vize-Präsident Karsten Wettberg seinen versprochenen Mäzen, der drei Millionen Euro in den Verein pumpen sollte; noch hat es Geschäftsführer Stefan Ziffzer bislang geschafft, neue Geldquellen zu akquirieren. Immerhin: Die Miete für die Allianz Arena sinkt in der neuen Saison von drei auf eine Million Euro.

Oliver Griss

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