Die Angst der Bayern vor der Freiwurflinie
MÜNCHEN - Die Basketballer des FC Bayern haben ihr Heimspiel gegen Crailsheim mit 91:65 gewonnen, sind nun wieder Tabellenführer der ProA - und offenbaren eine Schwäche.
Dirk Bauermann war eigentlich zufrieden. Seine Bayern-Basketballer hatten am Samstagabend wieder einmal ein dominantes Heimspiel gezeigt und die Crailsheim Merlins 91:65 besiegt. Weil Konkurrent Würzburg Baskets zeitgleich in Paderborn verloren hatte, sind die Bayern mittlerweile wieder dort, wo sie nach ihrem Selbstverständnis auch hingehören: Auf Platz eins der zweiten Bundesliga Pro A. "Alles in allem war es ein guter Abend", sagt Bauermann.
Aber eine Seltsamkeit störte ihn dann doch: Seine Mannschaft traf im Spiel zielsicherer Dreipunkte- (13/24, 54%) als Freiwürfe (14/30, 47%). Das heißt im Grunde: Die Bayern treffen aus weiter Entfernung, mit lästigem Gegenspieler besser den Korb als alleine und wenigen Metern Distanz. "Da muss man sich schon fragen, was ist da los", sagt Bauermann.
Die Hauptverantwortlichen dieser - auf Profiniveau - statistischen Kuriosität bekannten schnell ihre Schuld: Darius Hall und Aleksandar Nadjfeji. "Oh Mann, ja, das war nicht gut heute", sagte Hall (Fünf Versuche, ein Treffer) nach dem Spiel. "Dabei übe ich immer mit Robert Maras, wir spielen oft darum, wer dem anderen das Mittagessen tragen muss." Auch Nadjfeji (15 Punkte, drei von neun Freiwurftreffern), der sonst so brilliante Techniker, zeigte sich reumütig. "Freiwürfe waren immer schon meine Schwäche. Aber ich weiß auch nicht so recht, was ich dagegen tun kann."
Gut, dass die Bayern kompetente Distanzschützen wie Jonathan Wallace (19 Punkte), Robert Garrett und Bastian Doreth (beide 14) in ihre Reihen haben, die Halls und Nadjfejis Unsicherheit kompensieren konnten. Deswegen hat Bauermann auch Nachsicht mit den Beiden. "Sie geben der Mannschaft so viel, da dürfen sie sich auch Fehler erlauben. Die sind nur menschlich."
jga
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