DFB-Unterlagen beschlagnahmt
FRANKFURT AM MAIN - Die Geschäftsräume des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der Deutschen Fußball Liga in Frankfurt/Main sind am Dienstag auf Antrag des Bundeskartellamtes durchsucht worden. DFB-Generalsekretär Niersbach ist empört.
Auslöser war ein Bericht der «Sport Bild» aus dem Frühjahr 2007, in dem ein Konflikt zwischen Bayer Leverkusen und dem DFB um den Leverkusener Sponsor (RWE) geschildert wird. Darin wurde Bayer- Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser mit den Worten zitiert: «Es kann nicht sein, dass der DFB und der Ligaverband oder auch seine Vereine sich gegenseitig Konkurrenz bei den Sponsorenverhandlungen machen.»
DFB und DFL wiesen Vorwürfe zurück
DFB und DFL, denen das Verfahren und der darin geschilderte Verdacht nach eigenen Angaben bislang unbekannt waren, wiesen die Vorwürfe zurück und bezeichneten die Aktion als «unverhältnismäßig». Es werde untersucht, ob DFB, DFL und die Vereine Absprachen träfen zum Markt der Sponsoren, teilte das Kartellamt in Bonn mit. Bei der Durchsuchung wurden nach Angaben des DFB auch Unterlagen beschlagnahmt.
«Dieser Vorfall ist für uns alle unfassbar», erklärte DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach. «Wir erkennen nicht den Hauch eines Ansatzes für unrechtmäßiges Verhalten bei uns.» Kartellbehörde, DFB und DFL betonten, dass die angeordnete Durchsuchung in keinem Zusammenhang mit den aktuellen TV-Ausschreibungen der DFL stehe. (dpa)