DFB-Elf startet WM-Mission ohne Bammel vor Rekord

 Lu Angeheizt von der europäischen Spitzenkulisse im Berliner Olympiastadion starten Deutschlands Fußball-Frauen ihre Gold-Mission bei der Heim-Weltmeisterschaft.
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Lust am Rekord statt Bammel vor 73 680 Zuschauern: Angeheizt von der europäischen Spitzenkulisse im Berliner Olympiastadion starten Deutschlands Fußball-Frauen ihre Gold-Mission bei der Heim-Weltmeisterschaft.

Berlin - Ein erfolgreicher Auftakt gegen Kanada soll den ersten Adrenalinschub auf dem Weg zum angestrebten dritten WM-Triumph in Serie bringen. "Die Stimmung ist gut. Wir freuen uns, dass es losgeht", sagte Bundestrainerin Silvia Neid vor dem lange herbeigesehnten Eröffnungsspiel am Sonntag.

24 Stunden zuvor sollten die Nationalspielerinnen ein Training in der Arena bestreiten, die viele zumindest von früheren Auftritten beim Pokalfinale im Vorprogramm des Männer-Endspiels kennen. "Jetzt kommen alle wegen uns", betonte Rekordnationalspielerin Birgit Prinz, die sich über die ungewohnte Aufmerksamkeit freut: "Es ist für mich ein absolutes Highlight." Noch nie sahen mehr Zuschauer außerhalb der USA ein Frauen-Fußballspiel.

Bei den Proben zur elfminütigen Eröffnungsfeier blickte Kim Kulig von der Tribüne bereits mit großen Augen auf das Spektakel vor noch leeren Rängen. "Ja krass, oh mein Gott. Und das machen die alles für uns?", fragte die Mittelfeldstrategin ungläubig und sprach sich selbst Mut zu. "Wird schon. Das wird uns beflügeln, glaub ich."

Angesichts der erwarteten Begeisterung soll die Euphorie gegen den Weltranglistensechsten aus Nordamerika nicht zum Hemmnis werden. Die Dienste des Teampsychologen Arno Schimpf will Nadine Angerer dennoch nicht in Anspruch nehmen. "Ich wüsste nicht, wie man sich drauf vorbereiten soll. Wir können ja nicht mal eben 75 000 Zuschauer ins Stadion einladen und proben. Es ist cool. Ich versuche jede Sekunde aufzusaugen und es zu genießen", meinte die Torhüterin, die bei der WM 2007 in China die kompletten 540 Minuten ohne Gegentor geblieben war.

Auch zwei weitere Serien will die DFB-Elf, die auf Ersatzstürmerin Martina Müller wegen einer Zerrung im Oberschenkel verzichten muss, fortsetzen. Noch nie verlor die deutsche Auswahl einen WM-Auftakt und ist seit dem Viertelfinal-Aus gegen die USA 1999 in zwölf WM-Spielen bei elf Siegen ungeschlagen. Zudem ist die Bilanz gegen Kanada bei neun Erfolgen aus neun Partien ohne Makel. "Ein Sieg zum Auftakt wäre enorm wichtig, um gut in das Turnier hinein zu finden", meinte Neid, die ihr Team mehr als zehn Wochen auf die WM vorbereitet hatte. "Aber je nach Spielverlauf muss man vielleicht sogar mit einem Unentschieden zufrieden sein".

Besonders Christine Sinclair sorgt als Topstar der "Big Red" mit der Ausnahmebilanz von 116 Toren in 159 Länderspielen für großen Respekt. "Die Kanadierinnen spielen mutig und sind kampfstark. Und dann haben sie mit Christine Sinclair auch noch eine pfeilschnelle Stürmerin, die zu den Besten der Welt gehört", warnte Ariane Hingst vor der 28-Jährigen, die aber zuletzt in fünf Partien nicht mehr traf.

Die Rekordtorschützin auf deutscher Seite wartet auch schon seit vier Spielen auf ein Erfolgserlebnis. Dennoch gab sich Birgit Prinz vor ihrer fünften Weltmeisterschaft gelöst und locker. "Aber die Anspannung kommt. Das muss auch sein, damit man Leistung bringen kann", sagte die 33-Jährige, die am 17. Juli "gern mit dem Pokal abtreten" würde.

Das Objekt der Begierde traf am Samstagmorgen per Zug in der Hauptstadt ein, zur Eröffnungsfeier wird neben FIFA-Präsident Joseph Blatter und UEFA-Chef Michel Platini auch deutsche Politprominenz um Bundespräsident Christian Wulff und Bundeskanzlerin Angela Merkel erwartet. "Deutschland hat eine sehr erfolgreiche Männer-Weltmeisterschaft als Gastgeberland ausgetragen, und jetzt wollen wir das mit den Frauen der Welt wiederholen", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel.

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