Deutschland - Land der Werfer und Stoßer
London - Nullnummern bei den deutschen Läufern, zumindest ist auf die deutschen Werfer und Stoßer weitgehend – auch wenn „Kugel-Oma” Nadine Kleinert versagte – Verlass. Robert Harting holte Gold im Diskus, Daniel Storl Silber mit der Kugel. „Die Trainer, die wir in den Wurf- und Stoßdisziplinen haben, sind echte Ikonen, die die Athleten immer noch auf die Erfolgsspur bringen”, sagte Deutschlands Kugelstoß-Ikone Astrid Kumbernuss, die 1996 Olympia-Gold holte und insgesamt drei Mal Weltmeisterin war, der AZ, „in diesen Sportarten kann man mit der Technik sehr viel wett machen. Harting ist zudem ein Ausnahmeathlet, der es einfach drauf hat. Auch mental. Das kann man schwer vermitteln. Denn mehr als trainieren tut er auch nicht, das aber machen die anderen auch.”
Deutschlands Mittelstrecken-Ikone Dr. Thomas Wessinghage, der ärztlicher Direktor der drei Kliniken der Medical Park AG in Bad Wiessee ist, meinte: „Die Wurf- und Stoßdisziplinen sind in vielen Merkmalen dem Kraftsport, etwa Gewichtheben oder Bodybuilding, näher als den Laufdisziplinen. In Deutschland gibt es Kraftstudios flächendeckend. Das ist anders als etwa in afrikanischen Ländern wie Kenia oder Äthiopien, wo dafür das tägliche Laufen einfach dazu gehört. Deswegen spielen die in den Wurf- und Stoßdisziplinen eine eher untergeordnete Rolle.”
Anders als die Deutschen, die schon immer auch in den Kraftdisziplinen stark waren. Klaus Wolfermann war etwa Speerwurf-Olympiasieger 1972, Steffi Nerius wurde 2009 Speerwurf-Weltmeisterin, Lars Riedel war über ein Jahrzehnt der dominierende Diskuswerfer: Gold und Silber bei Olympia, fünf Mal Weltmeister. Diskus-Ass Franka Dietzsch war drei Mal Weltmeisterin.
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