Deutsches Team verspielt frühe Führung

Es hatte gegen Norwegen alles so gut angefangen. Schon nach wenigen Minuten traf Marco Sturm, schließlich lagen die Schützlinge von Trainer Krupp sogar mit zwei Zählern vorne. Dann allerdings wendete sich das Blatt.
Nach der zweiten Niederlage hat die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Kanada fast schon alle Chancen auf das Viertelfinale und die direkte Olympia-Qualifikation eingebüßt. Die DEB-Auswahl verlor am Mittwoch in Halifax ihr letztes Vorrundenspiel 2:3 (1:0, 1:1, 0:2) gegen Norwegen und wurde damit nur Dritter der Gruppe C.
Erster Gegner in der Zwischenrunde sind in der Nacht zum Freitag (1.15 Uhr) die USA. Weitere Kontrahenten sind Titelverteidiger und Gastgeber Kanada sowie Lettland. Die besten vier Mannschaften aus der Sechser-Gruppe erreichen das Viertelfinale. Allerdings nimmt das deutsche Team seine Niederlagen gegen Finnland und Norwegen mit. Kapitän Marco Sturm (7.) sorgte mit seinem zweiten WM-Tor in Überzahl für die Führung, Philip Gogulla (25.) erhöhte sogar auf 2:0, nachdem er noch den Torwart ausspielte. Die Schützlinge von Bundestrainer Uwe Krupp konnten nach einem turbulenten Tag für das deutsche Eishockey aber nicht glänzen und kamen durch Strafzeiten oft in Bedrängnis.
Klassenerhalt trotzdem gesichert
Marius Holtet (35.) verkürzte bei deutscher 3:5-Unterzahl für Norwegen, Mats Zuccarello Aasen (48.) überraschte Torwart Robert Müller zum Ausgleich ins kurze Eck. Morten Ask (56.) traf ebenfalls bei 5:3-Überzahl zum Sieg und bescherte Norwegen ebenfalls das Weiterkommen sowie den vorzeitigen Klassenerhalt. Durch die vorangegangene 2:3 (2:2, 0:1, 0:0)-Niederlage der Slowakei gegen Finnland, das Gruppensieger wurde, standen der Klassenerhalt der deutschen Mannschaft und das Weiterkommen in die Zwischenrunde schon fest. Der letzte Platz und der Gang in die Abstiegs-Playoffs wurden durch das 4:2 über Ex-Weltmeister Slowakei vermieden, der nun gegen Slowenien um den Klassenerhalt spielt.
Florian Busch darf weiterspielen
Zwar war der in Kanada geborene Verteidiger Jason Holland vom ERC Ingolstadt gegen die Slowaken nicht spielberechtigt. Das Direktorat des Eishockey-Weltverbandes IIHF hatte jedoch entschieden, den Erfolg nicht in eine 0:5-Niederlage umzuwandeln und dies mit dem unfairen Einfluss auf den weiteren WM-Verlauf begründet. Ein Einspruch ist nicht möglich. Holland fehlte gegen die Norweger ebenso wie André Rankel, der wegen einer Gehirnerschütterung aus dem Slowakei-Spiel nach Hause flog. Dagegen hatte Florian Busch trotz verweigerter Dopingprobe vor der Partie die Spielgenehmigung auch für die restliche WM erhalten. In Québec spielen der andere Aufsteiger Frankreich und Italien um den Klassenerhalt, für den zwei Siege nötig sind. Die Franzosen unterlagen 1:3 (1:1, 0:1, 0:1) gegen Weißrussland, das die Zwischenrunde erreichte. (Robert Semmler, dpa)