Deutscher Doppelsieg bei den Laureus Awards 2014
Schaulaufen der Promis in Kuala Lumpur: Bei den Laureus World Sports Awards gaben sich in der Hauptstadt Malaysias Stars aus Sport und Unterhaltung die Ehre. Vor den Augen von Benedict Cumberbatch und Jamie Foxx sicherten sich sowohl der FC Bayern, als auch Sebastian Vettel die begehrte Auszeichnung.
Dieser Titel hat noch gefehlt: Einen Tag nachdem der FC Bayern München die Deutsche Meisterschaft in der Bundesliga eingefahren hat, wurde das Team in Kuala Lumpur mit dem "Laureus World Team of the Year"-Award gewürdigt. Den Preis nahm Klub-Legende Paul Breitner (62) von Johan Cruyff entgegen. "Ich habe ja leider nie eine Auszeichnung für meine Filme bekommen, deshalb ist es besonders schön, jetzt diesen 'Oscar des Sports' zu erhalten", freute sich Breitner, der 1975 einen legendären Kurzauftritt im Western "Potato Fritz" hatte. "Es ist wieder ein toller Moment für unseren großartigen Verein."
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Ebenfalls erfreulich aus deutscher Sicht: Auch Sebastian Vettel (26), der jüngste vierfache Formel-1-Weltmeister der Geschichte, hat nach fünf Nominierungen endlich den begehrten "Sport-Oscar" gewonnen. Der 26-jährige Heppenheimer wurde zum "Laureus World Sportsman of the Year" ernannt. "Das ist die größte Auszeichnung, die ein Sportler bekommen kann. Es ist eine große Ehre. Als ich ein kleiner Junge war und anfing mit dem Rennenfahren, verliebte ich mich in den Sport und das miteinander messen. Man fühlte sich erst gut, wenn man eine Trophäe in die Hand bekommt. Und der Laureus Award ist ein sehr, sehr besonderer Preis. Großer Dank an die Academy", freute sich Vettel.
Der Award-Rennfahrer freute sich auch über die Anwesenheit einer Skateboard-Legende: "Wenn ich heute etwas gelernt habe, dann, dass Sport eine große Inspiration sein kann. Ich habe erstmals Idole aus der Kindheit getroffen. Ich durfte neben Tony Hawk sitzen. Als Kind bin ich mit seinem Videospiel aufgewachsen und ich habe immer Tony ausgesucht". Weitere deutsche Favoriten, wie Fußball-Europameisterin Nadine Angerer (nominiert in der Kategorie "Laureus World Sportswoman of the Year") und Stabhochsprung-Weltmeister Raphael Holzdeppe (nominiert in der Kategorie "Laureus World Breakthrough of the Year") gingen leider leer aus.
Die Preisverleihung fand im malaysischen Nationaltheater Istana Budaya statt und wurde von Schauspieler Benedict Cumberbatch (37) moderiert. Wie in der Erfolgsserie "Sherlock" begeisterte der Charakterdarsteller die rund 1.000 Gäste aus aller Welt mit seinem trockenen, britischen Humor. Grammy-Preisträger Jamie Foxx (46) gab am Piano unter anderem seine Version des Ray-Charles-Hits "Georgia On My Mind" zum Besten. Für die Darstellung des blinden Musikers im Film "Ray" hatte Foxx 2005 den Oscar als "Bester Hauptdarsteller" gewonnen.
Unter den begeisterten Zuschauern war neben Supermodel Du Juan aus China auch der deutsche Schauspieler Daniel Brühl. Der "Rush"-Star hielt die Laudatio für die Schwimmerin Missy Franklin, die mit gerade mal 18 Jahren den "Laureus World Sportswoman of the Year"-Award bekam. Weitere Preise gingen an den spanischen Motorradrennfahrer Marc Márquez, der sich mit 20 Jahren und 266 Tagen zum MotoGP-Weltmeister krönte, und dafür den "Laureus Breakthrough of the Year"-Award abräumte; die französische Skirennfahrerin Marie Bochet erhielt den "Laureus Disability"-Award, nachdem sie im Alter von nur 19 Jahren fünfmal WM-Gold holte.
Auch Spanien konnte sich gleich zweimal freuen, denn neben Márquez wurde der Tennisstar Rafael Nadal (27) mit dem "Laureus World Comeback of the Year"-Award ausgezeichnet. Die Gewinner wurden von einer Jury aus 46 der besten Sportlerinnen und Sportler aller Zeiten gewählt, die Einnahmen kommen der "Laureus Sport for Good Foundation" zugute, die auf der ganzen Welt sportbezogene Sozialprojekte unterstützt.
Überschattet wurden die Awards in diesem Jahr vom Drama um die vermisste Maschine der Malaysia Airlines. Sowohl der Academy-Vorsitzende Edwin Moses, als auch zahlreiche Preisträger sprachen den Angehörigen ihr Mitgefühl aus.