Deutsche Volleyballer feiern "historischen" Sieg
Nach 36 Jahren hat eine deutsche Volleyballmannschaft wieder ein Spiel bei Olympia gewonnen. Auch die Hockey-Damen, sowie die Herren-Teams im Handball, Basketball und Wasserball waren am Donnerstag im Einatz - mit unterschiedlichem Erfolg.
Mit dem ersten Sieg bei Olympia seit 36 Jahren haben die deutschen Volleyballer die Chance auf den Einzug ins Viertelfinale von Peking gewahrt. Nach zwei Niederlagen gewann das Team von Bundestrainer Stelian Moculescu am Donnerstag sein drittes Gruppenspiel gegen den Außenseiter Ägypten glanzlos mit 3:0 (29:27, 25:21, 25:21). Dank des Arbeitssieges kann die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes im besten Fall schon mit einem Erfolg gegen den Weltliga-Zweiten Serbien am Samstag das Ticket für die Runde der besten Acht lösen.
Moculescu nüchtern: «Wenig Aussagekraft»
Trotz des wenig überzeugenden Auftritts gegen die Ägypter verschaffte sich der Weltranglisten-17. einen Eintrag in die Volleyball-Geschichtsbücher. Der letzte Erfolg einer deutschen Männer-Auswahl bei Olympischen Spielen war dem DDR-Team am 8. September 1972 im Halbfinale in München mit dem 3:1 gegen die damalige Sowjetunion gelungen. «Ich freue mich, dass die Mannschaft das geschafft hat. Aber es ist nur etwas für die Statistik und hat wenig Aussagekraft», sagte Coach Moculescu nüchtern.
Hockey: Halbfinale zum Greifen nahe
Dritter Sieg im dritten Spiel: Die Hockey-Damen marschieren im Eiltempo Richtung Halbfinale. Die Titelverteidigerinnen von Trainer Michael Behrmann bezwangen am Donnerstagmorgen die USA mit 4:2 (1:1). Torhüterin Kristina Reynolds mit einer Top-Leistung, exzellente Strafecken und ein starker Willen waren für die Wende nach dem 0:1-Rückstand verantwortlich. Für die Tore sorgten vier der sechs im Team verbliebenen Olympiasiegerinnen: Natascha Keller (34.) sowie Fanny Rinne (49.), Marion Rodewald (28.) und Anke Kühn (64.) jeweils nach Strafecken. Für die USA trafen Tiffany Snow (27.) und Angela Loy (61.).
Handball: Hens-Schock erfolgreich verdaut
Die Handballer haben nach dem Olympia-Aus von Pascal Hens erfolgreich gegen die eigenen Zweifel angekämpft und durch den zweiten Sieg beim olympischen Turnier das Minimalziel Viertelfinale dicht vor Augen. Mit eiserner Disziplin trotzte der Weltmeister beim «Frühsport» am Donnerstagmorgen dem Verletzungsschock und feierte gegen Afrikameister Ägypten einen 25:23 (14:14)-Arbeitssieg. «Es ist zu früh, um von einem Befreiungsschlag zu sprechen. Aber wir haben uns gute Chancen auf das Viertelfinale erhalten und das ist ein gutes Gefühl», sagte Bundestrainer Heiner Brand mit sichtbarer Erleichterung.
Basketball: Vermeidbare Niederlage
Nach einer vermeidbaren 59:72-Niederlage gegen Weltmeister Spanien stehen Deutschlands Basketballer unter Druck. Das Team um die NBA-Profis Dirk Nowitzki (elf Punkte) und Chris Kaman (acht Punkte) muss nun gegen Gastgeber China am Samstag (14.00 Uhr MESZ)) unbedingt gewinnen, um die Chance auf den Viertelfinaleinzug zu wahren. Spanien dagegen hat die Runde der letzten Acht nach dem dritten Sieg bereits erreicht. Bester Werfer bei der erneut enttäuschenden Darbietung der deutschen Korbjäger vor 15.000 Zuschauern im Olympic Basketball Gymnasium war der Berliner Steffen Hamann mit 15 Zählern. «Der schlechte Start Anfang der zweiten Halbzeit hat uns das Spiel gekostet», analysierte Bundestrainer Dirk Bauermann.
Wasserball: Ohne Chance gegen den Weltmeister
Auch die Wasserballer haben am Donnerstag ihre zweite Niederlage kassiert. Nach dem 5:13 (1:4, 2:3, 1:2, 1:4) gegen Weltmeister Kroatien muss das Team von Bundestrainer Hagen Stamm nun alles auf die «Endspiele» gegen die USA und Italien setzen, um den angestrebten dritten Gruppenplatz noch zu erreichen. Torschützen für den Olympia-Fünften von Athen waren Marc Politze (2), Marko Savic und Andreas Schlotterbeck vom deutschen Rekordmeister Wasserfreunde Spandau 04 sowie Thomas Schertwitis (Kasan). Nächster Gegner ist am Samstag der WM-Fünfte Italien. (dpa)
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