Deutsche Kanuten am ersten Finaltag famos - "Wahnsinn"

Unter den Augen von Eisprinzessin Katarina Witt haben die deutschen Kanuten einen famosen ersten Finaltag bei der Heim-WM hingelegt.
dpa |
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Duisburg - Allein in den olympischen Disziplinen heimsten die erfolgsverwöhnten Paddler auf der Regattastrecke von Duisburg gleich drei Goldmedaillen ein, dazu zwei Silberplaketten. "Das ist einfach der Wahnsinn, wie unsere Athleten das immer wieder umsetzen", schwärmte Sportdirektor Jens Kahl, der die Welttitelkämpfe am Niederrhein bereits zum "ersten Meilenstein" auf dem Weg für Olympia 2016 in Rio ausgerufen hat.

Max Hoff im Kajak-Einer sowie die Duos Max Rendschmidt/Marcus Groß und Franziska Weber/Tina Dietze jeweils im Kajak-Zweier sicherten dem Team von Bundestrainer Reiner Kießler die ersten drei WM-Titel, auch der Canadier-Vierer mit den C2-Olympiasiegern Kurt Kuschela und Peter Kretschmer im Boot paddelte zu Gold. Dazu hagelte es insgesamt viermal Silber. "Ich bin ein wenig sprachlos", gestand Bundestrainer Reiner Kießler. "Dass alles so geklappt hat, ist toll."

Der Deutsche Kanu-Verband (DKV) hatte von seinen Athleten allein innerhalb der olympischen Disziplinen sechs Plaketten als Zielmarke ausgegeben, davon drei goldene. Bereits nach dem ersten Finaltag kann das nahezu abgeharkt werden. "Das, was der Verband von uns an Medaillen verlangt hat, haben wir schon fast erfüllt", erkannte Olympiasieger Sebastian Brendel, der im Canadier-Einer Silber errang.

Am Sonntag stehen insgesamt 19 weitere Entscheidungen bei der WM an, "da werden wir sicherlich auch in den olympischen Disziplinen wieder irgendwas holen", sagte Kahl. Allein der Kajak-Vierer der Frauen mit Weber und Dietze gilt als sicheres Medaillenboot. Neben Brendel fuhr am Samstag auch Katrin Wagner-Augustin im Kajak-Einer auf Platz zwei. Über die nicht-olympische 1000-Meter-Distanz sicherten zudem Verena Hantl im K1 sowie Carolin Leonhardt/Conny Waßmuth im K2 Kießlers Team zwei weitere Silberplaketten.

Für Max Hoff, vielleicht dem überraschendsten deutschen Goldmedaillengewinner, war es auch eine Wiedergutmachung nach der schmerzhaften Heim-WM vor sechs Jahren ebenfalls in Duisburg. Zehn von 31 deutschen Kanuten aus dem jetzigen Aufgebot waren bereits 2007 dabei. Und sie alle holten damals vor heimischem Publikum mindestens eine Medaille - alle bis auf Max Hoff. "Das ist der Wahnsinn, dass es jetzt sogar mit Gold geklappt hat. Es ist unglaublich, vor heimischer Kulisse von den Fans so gepusht zu werden", kommentierte der Essener.

Eine Schwachstelle des Deutschen Kanu-Verbandes bleibt aber der Sprintbereich. Über 200 Meter schafften es nur drei von sieben Booten in die Finals, die am Sonntag anstehen. Gleich in drei von vier olympischen Disziplinen verfehlten die deutschen Paddler die Endläufe. Im Kajak-Einer verabschiedeten sich Anne Knorr und Tom Liebscher, im Canadier-Einer war Stefan Kiraj schon in der Vorschlussrunde chancenlos gegen die internationale Konkurrenz. Einzig Ronald Rauhe und Jonas Ems im K2 wahrten Medaillenchancen.

"Das ist eine erste Enttäuschung", musste Verbandspräsident Thomas Konietzko eingestehen. "Wir müssen analysieren, was da in der Vorbereitung vielleicht schief gelaufen ist." Überraschend ist die magere Ausbeute in den olympischen 200-Meter-Rennen auch deshalb, weil es nach einer mäßigen Olympia-Bilanz aufwärts zu gehen schien: Unter der Aufsicht des neuen Sprinttrainers Arndt Hanisch war das Duo Rauhe/Ems bei der EM im Juni in Portugal auf Platz zwei gepaddelt, Liebscher zudem im Einer auf den dritten Rang. "Auch in den Weltcups waren die Ergebnisse ermutigend", betonte Konietzko, "gerade deshalb waren unsere Erwartungen für die Heim-WM natürlich andere."

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