Derby um den Pott: Die Löwen kochen

Die Vorfreude der Löwen auf das Pokal-Derby gegen den FC Bayern hat einen derben Dämpfer erhalten. Die Sechzger als "Gastmannschaft" werden nur 6600 Tickets erhalten. Was die Fans jetzt alles wissen sollten.
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Die Löwen-Fans sollen im Gästesektor (im Bild links oben)  das Pokal-Derby verfolgen
Rauchensteiner/Augenklick Die Löwen-Fans sollen im Gästesektor (im Bild links oben) das Pokal-Derby verfolgen

Die Vorfreude der Löwen auf das Pokal-Derby gegen den FC Bayern hat einen derben Dämpfer erhalten. Die Sechzger als "Gastmannschaft" werden nur 6600 Tickets erhalten. Was die Fans jetzt alles wissen sollten.

MÜNCHEN Es war ein zartes „Oh!“, mehr nicht. Weltmeisterin Simone Laudehr hatte am Samstag um kurz nach 18 Uhr in der ARD-Sportschau gerade das zweite Viertelfinal-Paarung des DFB-Pokals gezogen. Erst den FC Bayern, dann als Gegner den TSV 1860. Ein kurzes „Oh“ in Köln, ein Aufschrei in München.

Ein Derby! Ein Pokalderby! Viereinhalb Wochen nach dem Freundschaftsderby, als die Bayern nur ein 1:1 zustande brachten. Drei Jahre und zehn Monate nach dem letzten Pflichtspielderby, am 25. April 2004 gewann Bayern im Olympiastadion mit 1:0. Und fast 42 Jahre nach dem letzten Pokalderby! Endlich wieder ein richtiges Stadtduell – der Sieger ist nur noch einen Schritt vom Cup-Finale in Berlin entfernt.

Ein Auswärtsspiel für die Löwen

Euphorie in München. Bereits am Sonntag gingen bei beiden Vereinen Kartenbestellungen per Mail und Fax ein. Doch die Vorfreude der Löwen hat einen derben Dämpfer erhalten. Denn die Sechzger werden wie bei einem Bundesligaspiel üblich als Gäste nur 6600 Tickets plus ein Ehrenkartenkontingent erhalten.

Die Löwen-Fans kochen vor Wut. „Wenn das mit den Tickets so sein sollte, kann ich Bayern nicht verstehen. Dann fahre ich keine 300 Kilometer, dann schau ich mir das Derby lieber vorm Fernseher an“, sagte Michael Winkler aus Bamberg, der am Sonntag das 0:3 der Löwen gegen Augsburg in der Allianz Arena verfolgte. Und Richard Ostermeier vom Fanklub „Innstadt Löwen Wasserburg“ meinte: „Ich möchte nicht wissen, was die Bayern machen würden, wenn sie nur 6600 Tickets bekommen würden.“ Doch vielleicht gibt es Hoffnung für die 1860-Fans – die AZ klärt die wichtigsten Fragen zum 204. Derby.

Wann findet es genau statt?

Terminiert ist das Pokal-Viertelfinale für den 26./27. Februar. Ob Dienstag oder Mittwoch gespielt wird, entscheidet sich bis Mittwoch. Eine Live-Übertragung des Derbys in ARD/ZDF an einem der Abende ist wahrscheinlich.

Wann gab es zuletzt ein Pokal-Derby?

Am 6. Mai 1967 siegten die Bayern im Halbfinale vor 42000 Zuschauern im Stadion an der Grünwalder Straße mit 3:1 (Tore: Ohlhauser/2, Kupferschmidt – und Bründl für die Löwen). Es ist bislang das einzige Münchner Pokalduell geblieben.

Wie viele Karten erhalten die Löwen-Fans?

Das normale Gastkontingent wie bei einem Bundesligaspiel (zehn Prozent). „Für uns ist die Partie business as usual“, sagte Ticket-Chef Manfred Angermeyer der AZ, „aber mal sehen, wenn die Kaufkraft der Sechzger-Fans ausreicht und mehr Bestellungen kommen, lassen wir vielleicht noch eine kleine Reserve offen.“ 25000 der 36000 Jahreskarten-Inhaber der Bayern haben ein Pokal-Abo gebucht, der Chip auf der Karte wird automatisch freigeschaltet.

Ab wann gibt es Tickets?

Ab Montag. Bayern will Karten auch an Nichtmitglieder (bis zu vier pro Besteller) am Ticketschalter an der Säbener Straße, im Online-Ticketing und an allen bekannten Vorverkaufsstellen verkaufen, die Löwen gewähren ihren Dauerkarten-Inhabern ein Vorkaufsrecht. Die Preise müssen laut DFB-Pokal-Statuten exakt gleich sein, Vergünstigungen sind nicht gestattet.

Wie werden die Einnahmen aufgeteilt?

Obwohl Bayern Gastgeber und Ausrichter ist, stehen den Löwen wie im DFB-Pokal üblich 40 Prozent der Ticket-Einnahmen zu, zehn Prozent gehen an die DFL, die anderen ans Stadion (Kosten für Personal, Strom, etc.). Ein volles Stadion bringt rund zwei Millionen Euro an Ticket-Erlösen.

ps/og./thk

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