Der Watzmann ruft zur Königstour

Eine großartige Überschreitung lockt jedes Jahr viele Klettersteigfans ins Berchtesgadener Land. Die Tour über den König ist Watzmann nur für Geübte ratsam. Voraussetzung: Trittsicherheit, eine gute Kondition und stabiles Wetter.
Daniela Hansjakob |
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Glücklich an der Mittelspitze angelangt, mit 2713 Metern der höchste Punkt der Berchtesgadener Alpen.
Daniela Hansjakob Glücklich an der Mittelspitze angelangt, mit 2713 Metern der höchste Punkt der Berchtesgadener Alpen.

Eine großartige Überschreitung lockt jedes Jahr viele Klettersteigfans ins Berchtesgadener Land. Zum Teil hochalpin und fordernd in ihrer Länge ist die Tour über den König Watzmann nur für Geübte ratsam. Trittsicherheit, eine gute Kondition und stabiles Wetter sind Grundvoraussetzungen.

Wer klug ist, gönnt sich ein ganzes Wochenende für diese Überschreitung – mit Übernachtungen im Watzmannhaus und in der Wimbachgrieshütte. So steigt man am ersten Tag „nur“ bis zum Watzmannhaus auf – wahlweise von der Wimbachklamm oder vom Parkplatz am Königssee. Doch auch der Weg bis auf 1930 Meter Höhe kann einen bereits ganz schön ins Schwitzen bringen.

Auf schmalem Grat

Am nächsten Tag folgt dann die Königsdisziplin: die Überschreitung. Klettersteigausrüstung und Helm sind hierfür Pflicht. Zunächst geht es rund 700 Höhenmeter hinauf auf das Hocheck (2651 Meter), den ersten der drei Watzmanngipfel.

Der Großteil der Strecke ist auf zwei Beinen machbar, erst kurz vor dem Gipfel braucht man auch die Arme für eine – noch leichte – Kletterei. Nach gut zwei Stunden sollte das erste Etappenziel erreicht sein. Kurz verschnaufen und weiter geht es zur Mittelspitze (2731 Meter) und schließlich zur Südspitze (2712 Meter) – jetzt auf dem Grat. Den Begeher erwarten nun verschiedene Schwierigkeitsabschnitte: teils moderat, teils mit Kletterschwierigkeiten bis zum II. Grad, teils mit Drahtseilversicherung, teils ohne, teils sicher am Fels, teils sehr ausgesetzt.

Immer mit im Gepäck ist der grandiose Ausblick hinunter zum tiefblauen Königssee im Osten und hinab ins langgestreckte Wimbachtal im Westen. An der Südspitze reicht das Panorama gar vom Chiemsee bis zum Großglockner. Wahrhaft königlich!

Fordernd, aber unvergesslich

Was jetzt noch folgt, ist der Abstieg. Für viele das härteste an der ganzen Tour, denn der Weg ins Wimbachtal führt rund 1400 Höhenmeter hinab über Schotter und losen Fels – zumeist in praller Sonne. Wer noch genug Kraft in den Beinen hat, rennt und rutscht die Strecke, denn je langsamer man steigt, desto größer ist hier die Sturzgefahr.

(Zwischen) Ziel in Sicht ist die lauschige Wimbachgrieshütte. Entweder man nächtigt hier oder gönnt sich zumindest ein süffiges Radler, ehe es die restliche Etappenstrecke – zwar fast eben, dafür unendlich erscheinende drei bis vier Stunden – zurück zur Wimbachbrücke geht. Ganz schön fordernd? In der Tat. Zwar schafft der Rekordhalter, Toni Palzer aus Ramsau, die komplette Überschreitung in wahnwitzigen drei Stunden und zehn Minuten, doch der geübte Normalbergsteiger muss sicherlich zwölf bis fünfzehn Stunden für die Tour einrechnen. Dafür wird die Watzmannüberschreitung auch zum unvergesslichen Erlebnis!

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