Der Olympiapark rätselt - Ein Satz ohne X

Sie springen nicht mehr im Olympiapark. Das Aus für die X Games trifft die Münchner Macher hart. Sie hatten gehofft, mit dem Extremsport-Event jüngeres Publikum zu gewinnen. Und nun?
Julian Galinski |
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Die X Games 2013 waren ein voller Erfolg. Dachte man im Olympiapark.
sampics/Augenklick Die X Games 2013 waren ein voller Erfolg. Dachte man im Olympiapark.

München - Der Anruf aus den USA traf die Olympiapark GmbH völlig unvorbereitet. „Wir haben Donnerstagnachmittag von ESPN ganz lapidar mitgeteilt bekommen, dass die X Games nicht mehr in München stattfinden werden”, sagt Kommunikationschef Arno Hartung. Dabei waren Olympiapark-Mitarbeiter erst vor wenigen Wochen zum US-Medienriesen gereist, später führten beide Seiten noch Telefonate und planten die 2014er Ausgabe des weltgrößten Extremsport-Events.

Nun ist das Aus allerdings schon besiegelt. „Die wirtschaftlichen Zahlen des Events lassen keine nachhaltige Zukunft zu”, teilte ESPN mit. Auch die Stationen in Frankreich (Tignes), Brasilien (Foz du Iguacu) und Spanien (Barcelona) wurden gestrichen – in Zukunft werden nur noch in Aspen/Colorado (Winter) und Austin/Texas (Sommer) X Games stattfinden.
Die Verantwortlichen im Olympiapark hätten gerne zumindest noch mit dem Ausrichter verhandelt, irgendeinen Weg gefunden, die Zusammenarbeit in den festgelegten drei Jahren fortzusetzen. „Aber es gibt keinen Spielraum”, sagt Hartung. Satz ohne X: Sie springen nicht mehr im Olympiapark.

Für den Park waren die X Games ein Prestigeprojekt, ein absoluter Image-Gewinn. Der Charme der Sommerspiele von 1972 kombiniert mit dem Besten vom Besten im Fun- und Extremsport: Die wildesten Skateboarder, halsbrecherische BMXer, irre Rennfahrer. „Wir bedauern den Schritt von ESPN außerordentlich, da bereits die Veranstaltung 2013 trotz widriger Witterungsumstände für den Olympiapark ein großer Erfolg war, von dem wir uns wichtige Impulse für die Zukunft versprochen hatten”, sagt Geschäftsführer Ralph Huber.

Über die X Games hätte der Olympiapark eine jüngere, szenigere Zielgruppe weiter erschließen können. Eine vergleichbare Veranstaltung gibt es auf der Welt nicht. „Wir können uns keine Alternative aus dem Ärmel schütteln”, sagt Arno Hartung. Über die genauen Hintergründe der Absage wurde der Olympiapark nicht informiert. „Wir können nur rätseln”, sagt Hartung. Und stellt fest: „Wir hatten im ersten Jahr 119000 Gäste. Der Erfolg war deutlich sichtbar.”

Die ESPN hat zugesagt, für finanzielle Aufwendungen aufzukommen. Es geht um mehrere Millionen Euro. „Da hängt ein Rattenschwanz an Partnern dran”, sagt Hartung.
2012 verabschiedete sich die DTM, nun die X Games aus dem Olympiapark. Neue Attraktionen sind rar: Mit einer neuen Halle für Eishockey und Basketball mit dem EHC Red Bull und dem FC Bayern ist frühestens 2016 zu rechnen. 

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