Der Oliver Bierhoff des FC Bayern

MÜNCHEN - Jürgen Klinsmann formt sein Führungs-Team. Der neue Bayern-Trainer hat einen neuen Job geschaffen, den Team-Manager. Und ihn wieder einmal mit einem Überraschungs- Kandidaten besetzt.
Christian Nerlinger (34) wird Team-Manager beim Rekordmeister. Die AZ erreichte den ehemaligen Bayern- Profi (1992 bis ’98) in Bozen, wo der Student für Internationale Betriebswirtschaft derzeit ein Auslandssemester absolviert.
AZ: Herzlichen Glückwunsch zum neuen Job, Herr Nerlinger.
CHRISTIAN NERLINGER: Vielen Dank, ich freue mich auch riesig drauf.
Wie kamen Sie denn zu dieser neuen Aufgabe?
Ich war genauso überrascht, als mich Jürgen Klinsmann vor einigen Wochen angerufen hat.
Hatten Sie nach Ihrer gemeinsamen Zeit zwischen 1995 und 1997 als Profis bei Bayern noch engen Kontakt?
Wir hatten überhaupt keinen Kontakt.
Wie fiel dann Klinsmanns Wahl auf Sie?
Er sagte mir, er habe ein Profil des Postens entworfen, er wusste über meinen Werdegang Bescheid – und war der Meinung, dass ich genau in dieses Profil passe. Wir haben uns dann bei einem seiner letzten Besuche in München getroffen und hatten sehr gute Gespräche, auch zusammen mit Uli Hoeneß.
Wie sieht denn die Job-Beschreibung konkret aus?
Genaue Details dazu gibt’s bei meinem Antritt am 1. Juli. Jetzt nur soviel: Ich bin für alles zuständig, was das Organisatorische und Administrative bei der Profi-Mannschaft betrifft. Ich habe aber keine Entscheidungs- Kompetenz in sportlichen Belangen.
Sie sind quasi der Oliver Bierhoff des FC Bayern?
Jürgen Klinsmann hat den Posten sicher nach seinem Muster damals beim DFB geschaffen. Auch wenn ich jetzt nicht genau weiß, welche Aufgaben Bierhoff konkret beim DFB wahrnimmt.
Sind Sie denn im Juli mit dem Studium fertig?
Nein, ich muss noch zwei Semester an der Munich Business School absolvieren, bin im April 2009 fertig.
Studium und der Job bei Bayern, das wird ein schöner Stress.
Klar, das bedarf eines sehr guten Zeitmanagements. Aber so ein Angebot konnte ich auf keinen Fall ablehnen. Das ist eine ganz außergewöhnliche Geschichte. Zumal mein Herz schon immer für diesen Verein geschlagen hat, ich hier meine schönste Zeit als Profi verbracht habe.
Interview: Franz Meier