Der Höllenritt Hahnenkamm: Die schwersten Stürze auf der Streif

Sie gilt als die gefährlichste Abfahrtsstrecke im alpinen Ski-Weltcup. Die "Streif" in Kitzbühel wurde vielen Ski-Profis zum Verhängnis. Von Hans Grugger bis Daniel Albrecht. Die schwersten Stürze der vergangenen Jahre.
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Beim Sprung über die Hausbergkante verlor Klaus Gattermann am 11. Januar 1985 die Kontrolle: Der deutsche Abfahrtsläufer stürzte folgenschwer und zog sich dabei einen Nasenbeinbruch und eine schwere Gehirnerschütterung zu.
Rauchensteiner/Augenklick 29 Beim Sprung über die Hausbergkante verlor Klaus Gattermann am 11. Januar 1985 die Kontrolle: Der deutsche Abfahrtsläufer stürzte folgenschwer und zog sich dabei einen Nasenbeinbruch und eine schwere Gehirnerschütterung zu.
Dieser Sturz leitete – trotz eines späteren Comebackversuchs – schlussendlich sein Karriereende ein.
Rauchensteiner/Augenklick 29 Dieser Sturz leitete – trotz eines späteren Comebackversuchs – schlussendlich sein Karriereende ein.
Hatte doppelt Pech: Am 14. Januar 1989 prallte Brian Stemmle bei der Steilhang-Ausfahrt ins Netz und schwebte danach in Lebensgefahr. Der Kanadier erlitt unter anderem eine Beckenzertrümmerung, lag tagelang in Innsbruck auf der Intensivstation. Jahre später kehrte er wieder auf die Streif zurück, stürzte dort 1999 aber nochmal und musste schließlich seine Karriere beenden.
Minkoff/Augenklick 29 Hatte doppelt Pech: Am 14. Januar 1989 prallte Brian Stemmle bei der Steilhang-Ausfahrt ins Netz und schwebte danach in Lebensgefahr. Der Kanadier erlitt unter anderem eine Beckenzertrümmerung, lag tagelang in Innsbruck auf der Intensivstation. Jahre später kehrte er wieder auf die Streif zurück, stürzte dort 1999 aber nochmal und musste schließlich seine Karriere beenden.
Am 10. Januar 1996 stürzten gleich mehrere Läufer schwer, darunter Andreas Schifferer, Pepi Strobl oder Lasse Kjus. Der auf dem Bild abgebildete Schifferer stürzte beim Zielsprung und erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma. Er lag drei Tage im Koma.
Rauchensteiner/Augenklick 29 Am 10. Januar 1996 stürzten gleich mehrere Läufer schwer, darunter Andreas Schifferer, Pepi Strobl oder Lasse Kjus. Der auf dem Bild abgebildete Schifferer stürzte beim Zielsprung und erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma. Er lag drei Tage im Koma.
Schwerer Trainingssturz am 20. Januar 2005: Der Österreicher Thomas Graggaber erlitt dabei Serienrippenbrüche sowie schwere Verletzungen an Schulter und Lunge. Schwere Verletzungen, die ihn in seiner weiteren Laufbahn stets begleiteten.
Rauchensteiner/Augneklick 29 Schwerer Trainingssturz am 20. Januar 2005: Der Österreicher Thomas Graggaber erlitt dabei Serienrippenbrüche sowie schwere Verletzungen an Schulter und Lunge. Schwere Verletzungen, die ihn in seiner weiteren Laufbahn stets begleiteten.
Verhängnisvoller Sturz auf der Streif: Am 16. Januar 2008 stürzte Andreas Buder im Training, brach sich dabei unter anderem den rechten Schienbeinkopf. Folge: Sechs Monate Pause. Doch so richtig erholte sich der Niederösterreicher nie mehr davon.  Er beendete bereits im Januar 2011 seine Karriere.
Rauchensteiner/Augenklick 29 Verhängnisvoller Sturz auf der Streif: Am 16. Januar 2008 stürzte Andreas Buder im Training, brach sich dabei unter anderem den rechten Schienbeinkopf. Folge: Sechs Monate Pause. Doch so richtig erholte sich der Niederösterreicher nie mehr davon. Er beendete bereits im Januar 2011 seine Karriere.
Besonders schwer erwischte es Scott Macartney am 19. Januar 2008. Er stürzte direkt vor dem Ziel mit einer Geschwindigkeit von 141,2 km/h und erlitt dabei ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Der US-Boy musste ins künstliche Koma versetzt werden.
Rauchensteiner/Augenklick 29 Besonders schwer erwischte es Scott Macartney am 19. Januar 2008. Er stürzte direkt vor dem Ziel mit einer Geschwindigkeit von 141,2 km/h und erlitt dabei ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Der US-Boy musste ins künstliche Koma versetzt werden.
Macartney erholte er sich rasch und konnte das Krankenhaus bereits nach drei Tagen wieder verlassen. Er hatte keine Knochenverletzungen, nur zahlreiche Abschürfungen. Er wagte im Dezember 2008 ein Comeback in Lake Louise, mittlerweile ist er aber zurückgetreten.
Rauchensteiner/Augenklick 29 Macartney erholte er sich rasch und konnte das Krankenhaus bereits nach drei Tagen wieder verlassen. Er hatte keine Knochenverletzungen, nur zahlreiche Abschürfungen. Er wagte im Dezember 2008 ein Comeback in Lake Louise, mittlerweile ist er aber zurückgetreten.
Bildchronolgie eines schrecklichen Unfalls: Am 22. Januar 2009 stürzte Daniel Albrecht beim Zielsprung im Abschlusstraining schwer.
dpa 29 Bildchronolgie eines schrecklichen Unfalls: Am 22. Januar 2009 stürzte Daniel Albrecht beim Zielsprung im Abschlusstraining schwer.
Daniel Albrecht knallte mit voller Wucht zu Boden ...
dpa 29 Daniel Albrecht knallte mit voller Wucht zu Boden ...
... und blieb bewusstlos liegen. Nach der Erstversorgung wurde der Schweizer ins Krankenhaus geflogen. Er erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und Lungenquetschungen.
dpa 29 ... und blieb bewusstlos liegen. Nach der Erstversorgung wurde der Schweizer ins Krankenhaus geflogen. Er erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und Lungenquetschungen.
Nach über dreieinhalb Wochen erwachte Albrecht am 12. Februar aus dem Koma und wurde zur Rehabilitation ins Inselspital Bern verlegt.
dpa 29 Nach über dreieinhalb Wochen erwachte Albrecht am 12. Februar aus dem Koma und wurde zur Rehabilitation ins Inselspital Bern verlegt.
22 Monate später kehrt er im Dezember 2010 in den Weltcup zurück.
dpa 29 22 Monate später kehrt er im Dezember 2010 in den Weltcup zurück.
20. Januar 2011: Hans Grugger verlor beim Trainingslauf in der Mausefalle das Gleichgewicht, stürzte mit dem Rücken hart auf die Piste und blieb regungslos liegen. In Innsbruck musste der Salzburger notoperiert werden, weil er sich schwere Kopf- und Brustverletzungen zugezogen hatte. Es bestand akute Lebensgefahr und so musste Grugger ins künstliche Koma versetzt werden.
dpa 29 20. Januar 2011: Hans Grugger verlor beim Trainingslauf in der Mausefalle das Gleichgewicht, stürzte mit dem Rücken hart auf die Piste und blieb regungslos liegen. In Innsbruck musste der Salzburger notoperiert werden, weil er sich schwere Kopf- und Brustverletzungen zugezogen hatte. Es bestand akute Lebensgefahr und so musste Grugger ins künstliche Koma versetzt werden.
Im Januar 2011 erwischte es den Südtiroler Siegmar Klotz schwer: Nach seinem Sturz an der Hausbergkante muss er von den Rettungskräften in Sicherheit gebracht werden.
dpa 29 Im Januar 2011 erwischte es den Südtiroler Siegmar Klotz schwer: Nach seinem Sturz an der Hausbergkante muss er von den Rettungskräften in Sicherheit gebracht werden.
Im Januar 2011 erwischte es den Südtiroler Siegmar Klotz schwer: Nach seinem Sturz an der Hausbergkante muss er von den Rettungskräften in Sicherheit gebracht werden.
dpa 29 Im Januar 2011 erwischte es den Südtiroler Siegmar Klotz schwer: Nach seinem Sturz an der Hausbergkante muss er von den Rettungskräften in Sicherheit gebracht werden.
Glück im Unglück: Mit einem gebrochenen Handgelenk und einer Gehirnerschütterung kommt Siegmar Klotz noch glimpflich davon.
dpa 29 Glück im Unglück: Mit einem gebrochenen Handgelenk und einer Gehirnerschütterung kommt Siegmar Klotz noch glimpflich davon.
Glück im Unglück: Am 26. Januar 2013 verfing sich Peter Fill in der Plane nach dem Steilhang und überschlug sich, ohne sich jedoch ernsthaft zu verletzen.
dpa 29 Glück im Unglück: Am 26. Januar 2013 verfing sich Peter Fill in der Plane nach dem Steilhang und überschlug sich, ohne sich jedoch ernsthaft zu verletzen.
Auch 2016 war die Streif von zahlreichen Stürzen überschattet: Als erstes erwischte es den Österreicher Florian Scheiber im zweiten Training.
dpa 29 Auch 2016 war die Streif von zahlreichen Stürzen überschattet: Als erstes erwischte es den Österreicher Florian Scheiber im zweiten Training.
Der Tiroler stürzte nach der Hausbergkante und landete im Fangnetz. Dabei zog er sich einen Kreuzbandriss sowie Meniskusrisse im rechten Knie zu. Nur zwei Monate später beendete der immer wieder von schweren Verletzungen geplagte Florian Scheiber im Alter von 28 Jahren seine Karriere.
dpa 29 Der Tiroler stürzte nach der Hausbergkante und landete im Fangnetz. Dabei zog er sich einen Kreuzbandriss sowie Meniskusrisse im rechten Knie zu. Nur zwei Monate später beendete der immer wieder von schweren Verletzungen geplagte Florian Scheiber im Alter von 28 Jahren seine Karriere.
Beim Rennen erwischte es dann auch die ganz großen Ski-Stars. Ebenfalls nach der Hausbergkante warf die Streif Aksel Lund Svindal ab.
dpa 29 Beim Rennen erwischte es dann auch die ganz großen Ski-Stars. Ebenfalls nach der Hausbergkante warf die Streif Aksel Lund Svindal ab.
Der Norweger erleidet neben einer blutigen Nase einen Riss des Kreuzbandes und des Meniskus. Die Saison ist damit für den Weltcupführenden gelaufen.
dpa 29 Der Norweger erleidet neben einer blutigen Nase einen Riss des Kreuzbandes und des Meniskus. Die Saison ist damit für den Weltcupführenden gelaufen.
Zwar schafft Svindal zur neuen Saison ein erfolgreiches Comeback mit drei Podestplätzen in vier Rennen. Aber dann wurde eine erneute Operation am Meniskus nötig und Svindal beendet auch die Saison 2016/17 vorzeitig.
dpa 29 Zwar schafft Svindal zur neuen Saison ein erfolgreiches Comeback mit drei Podestplätzen in vier Rennen. Aber dann wurde eine erneute Operation am Meniskus nötig und Svindal beendet auch die Saison 2016/17 vorzeitig.
Auch das österreichische Abfahrts-Ass Hannes Reichelt erwischte es in der gleichen Kompression nach der Hausbergkante.
dpa 29 Auch das österreichische Abfahrts-Ass Hannes Reichelt erwischte es in der gleichen Kompression nach der Hausbergkante.
Er musste mit dem Helikopter abtransportiert werden. Kam aber im Vergleich zu den anderen gestürzten noch glimpflich davon: Er zog sich eine Knochenstauchung im linken Knie zu.
dpa 29 Er musste mit dem Helikopter abtransportiert werden. Kam aber im Vergleich zu den anderen gestürzten noch glimpflich davon: Er zog sich eine Knochenstauchung im linken Knie zu.
Gleiche Stelle, gleicher Unfall: Auch Georg Streitberger wurde die Hausbergkante zum Verhängnis.
dpa 29 Gleiche Stelle, gleicher Unfall: Auch Georg Streitberger wurde die Hausbergkante zum Verhängnis.
Diagnose nach dem Rennen: Kreuzbandriss.
dpa 29 Diagnose nach dem Rennen: Kreuzbandriss.
Wenigstens ihren Humor verloren die versehrten Ski-Asse nach dem Rennen nicht: "Same kompression, same injury, same room!!! and same nurse! but we have fun!!", kommentierte  Georg Streitberger dieses Bild aus dem Kitzbüheler Krankenhaus bei Facebook.
facebook.com/Streitberger.Georg 29 Wenigstens ihren Humor verloren die versehrten Ski-Asse nach dem Rennen nicht: "Same kompression, same injury, same room!!! and same nurse! but we have fun!!", kommentierte Georg Streitberger dieses Bild aus dem Kitzbüheler Krankenhaus bei Facebook.
Der Österreicher, der für den schwedischen Skiverband an den Start geht, Alexander Köll verlor am 25. Januar 2019 bei einer Linkskurve die Kontrolle und flog ins Tal. Das Rennen musste mehrere Minuten unterbrochen werden, Köll wurde per Helikopter ins Krankenhaus gebracht. Dort dann Entwarnung: Der gebürtige Osttiroler zog sich lediglich blaue Flecken zu.
imago/GEPA Pictures 29 Der Österreicher, der für den schwedischen Skiverband an den Start geht, Alexander Köll verlor am 25. Januar 2019 bei einer Linkskurve die Kontrolle und flog ins Tal. Das Rennen musste mehrere Minuten unterbrochen werden, Köll wurde per Helikopter ins Krankenhaus gebracht. Dort dann Entwarnung: Der gebürtige Osttiroler zog sich lediglich blaue Flecken zu.

Kitzbühel - Die Abfahrt auf der Streif in Kitzbühel ist das brutalste Skirennen der Welt und gilt als ultimative Herausforderung im alpinen Ski-Rennsport. Im Schnitt erreichen zehn bis 15 Prozent der Starter am Hahnenkamm nicht das Ziel.

Die gefährliche Strecke zwischen "Mausefalle" und "Hausberg" hat schon so manche Karriere zerstört. Hans Grugger und Daniel Albrecht stürzten sogar so schwer, dass sie danach wochenlang im Koma lagen und sich lang und mühsam zurück ins Leben kämpfen mussten.

Bei der Hahnenkammabfahrt 2016 wurden die Asse Aksel Lund Svindal, Hannes Reichelt und Georg Streitberger an ein und derselben Stelle abgeworfen. Am Samstag (25. Januar) fand der 80. Weltcup auf der legendären Streif statt.

Die schwersten Stürze der vergangenen Jahre sehen Sie in der Bildergalerie.

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