Der Frust fährt mit

Bislang liegt Michael Schumacher in der WM auf Platz 18 – doch in Monte Carlo soll es für den Formel-1-Oldie besser laufen. „Ich sehe noch jede Menge Feuer bei Michael”, sagt sein Bruder
von  Abendzeitung

MONTE CARLO In der Zocker-Hochburg Monte Carlo hofft Michael Schumacher endlich auf eine Glückssträhne. Nach dem statistisch schlechtesten Saisonstart seiner Rekord-Karriere will der Altmeister die neuerliche Debatte um seine Formel-1-Fahrtüchtigkeit möglichst schon in den kommenden Tagen von Monaco beenden. „Wir müssen sehen, dass wir ihm ein Auto geben, das ganz vorne fahren kann, dann wird Michael wieder abliefern”, beteuerte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.
Aber Schumacher rennt mit seinen 43 Jahren langsam die Zeit davon. Bis zur Saisonmitte will er sich entscheiden, ob er seinen am Jahresende auslaufenden Vertrag beim schwäbischen Autobauer verlängert. „Bevor er nicht Erfolg hat, wird er auch nicht nachlassen. Ich sehe noch jede Menge Feuer bei Michael”, sagte sein Bruder Ralf in „Bild”. Der dreimalige Weltmeister Niki Lauda versicherte jüngst: „Schumi wird dieses Jahr noch gewinnen.”

Doch die Frusterlebnisse reißen einfach nicht ab. Mit gerade einmal zwei Punkten aus fünf Rennen ist Schumacher weit abgeschlagen 18. der WM-Gesamtwertung. Und in Monaco muss er fünf Plätze weiter hinten starten – die Strafe für den jüngsten Crash mit Bruno Senna. „Natürlich vergrößert das meine Vorfreude nicht gerade. Aber ich mag dieses Rennen. ich mag diesen Kurse”, verriet der fünfmalige Sieger von Monte Carlo. Als „Idiot” hatte Schumacher Senna am Boxenfunk beschimpft und den Brasilianer als Unfallschuldigen ausgemacht. Die Renn-Kommissare dagegen bestraften den Deutschen. In Monaco, wo Überholen als fast unmöglich gilt, ist der 43-Jährige nun schon von vorneherein zur Aufholjagd gezwungen.

Apropros Senna: Brunos Onkel, der unvergessene Ayrton Senna, der 1994 in Imola tödlich verunglückte, ist mit seinen sechs Triumphen am gefürchteten Stadtkurs von Monaco der einzige, der dieses legendäre Rennen öfter gewinnen konnte, als Rekordweltmeister Schumacher.

Eine Abwechslung vom Formel-1-Alltag dürfte Schumacher da recht sein. Am Mittwoch reist der begeisterte Fußballer mit Teamkollege Nico Rosberg ins EM-Trainingslager des deutschen Nationalteams in Tourettes. Der Gegenbesuch soll am Sonntag beim Rennen folgen.

Das Daumendrücken von Joachim Löw und Co. – Schumacher kann es gebrauchen, damit das Glück in Monte Carlo zu Schumi findet.

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