Der Fahrplan zum Titel
UNTERHACHING Nein, Max Günthör leidet nicht etwa an einer seltenen Krankheit, die bei erzielten Punkten in einem Volleyballspiel große Schmerzen bereitet. Der Mittelblocker von Generali Haching ist einfach nur ein „sehr emotionaler Typ”, wie Trainer Mihai Paduretu sagt: Einer, der jeden Punkt feiert, als ob er die Meisterschaft bedeutet – und den es auf dem Feld herzlich wenig kümmert, wenn er Grimassen schneidet.
Am Sonntag beginnen für Haching die Playoffs der Volleyball-Bundesliga. Genau jetzt ist Kapitän Günthör angeschlagen. „Er ist umgeknickt”, sagt Paduretu. „Das beste Mittelblocker-Duo der Liga” wackelt, immerhin ist Nebenmann Thomas Kmet gesund. Jetzt, da es nur noch Entscheidungsspiele auf dem Weg zum ersten Titel gibt, ist Nationalspieler Günthör wichtig wie noch nie.
Die AZ erklärt den Hachinger Fahrplan zum Titel der Volleyball-Bundesliga: Drei Gegner müssen die Topscorer um Paul Carroll noch schlagen, „eine Pflichtaufgabe und zwei Endspiele” erfolgreich absolvieren, sagt Manager Josef Köck.
Viertelfinale – Netzhoppers Königs Wusterhausen-Bestensee: Die 34000-Einwohner-Stadt liegt rund 35 Kilometer südöstlich von Berlin. Die Netzhoppers sind nach der Punktrunde Siebter der Bundesligatabelle mit einer Bilanz von 22:26 Punkten – Haching hat 44:4, elf Niederlagen weniger. „An diesem Gegner darf es nicht scheitern”, sagt Köck. Paduretu, sonst gerne zurückhaltend, was Forderungen an seine Mannschaft betrifft, sagt: „Wir müssen das in zwei Spielen erledigen.”
Die Termine: (best of three) 10. April (Heim), 13. April (Auswärts), ggf. 16. April (H).
Halbfinale – SCC Berlin: Der Tabellendritte (44:4 Punkte) spielt gegen die Volleys Bottrop (24:24). „Ich schätze, sie gewinnen in zwei Spielen”, sagt Paduretu, „sie sind zur Zeit sehr gut drauf.” Der SCC liegt den Hachingern aber, sie haben Heim- und Auswärtsspiel gewonnen. „Vor allem auswärts war das eine starke Leistung”, sagt Köck, „die haben da vor 6000 Zuschauern eine riesige Show mit Musical-Darstellern aufgezogen.”
Die Termine: (best of three) 20. April (H), 23. April (A), ggf. 27. April (H).
Finale – VfB Friedrichshafen: Dass Deutschlands Abo-Meister (ebenfalls 44:4 Punkte, Tabellenerster) erst den TV Rottenburg und dann entweder den Moerser SC oder Düren aus dem Weg räumt, daran zweifelt kaum jemand. Die Unbesiegbarkeit des VfB in Entscheidungsspielen steht allerdings – spätestens seit dem Hachinger Pokalsieg gegen die Übermannschaft im März 2011 – in Frage. „Die Chancen stehen in diesem Jahr so gut wie noch nie”, sagt Köck, „wir haben den Ansporn, sie schon einmal geknackt zu haben.”
Haching hofft, durch den Pokal im Schrank dann im Finale befreit aufspielen zu können: „Der VfB hat den Druck”, sagt Köck.
Die Termine: (best of five) 1. Mai (A), 4. Mai (H), 7./8. Mai (A), ggf. 11. Mai (H), 14./15. Mai (A).
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