"Der Erzfeind der Löwen"

Nach dem Eklat bei der FC Bayern- Meisterfeier im Rathaus reagiert OB Christian Ude auf die Kritik von Vorstandschef Rummenigge und erklärt, warum er über Manager Hoeneß besonders verärgert ist.
von  Abendzeitung
OB Ude (links) reagierte von Mykonos aus auf die Kritik von Bayern-Boss Rummenigge.
OB Ude (links) reagierte von Mykonos aus auf die Kritik von Bayern-Boss Rummenigge. © AK/Zimmermann

Nach dem Eklat bei der FC Bayern- Meisterfeier im Rathaus reagiert OB Christian Ude auf die Kritik von Vorstandschef Rummenigge und erklärt, warum er über Manager Hoeneß besonders verärgert ist.

MÜNCHEN Dass ausgerechnet ein Mitarbeiter des städtischen Presseamtes die Attacke auf den Rathauschef vervielfältigte, hatte seinen Grund: So bekam auch sein Boss eine Faxkopie, noch in der Nacht erreichte Rummenigges Wutrede Christian Ude auf Mykonos, und schon am nächsten Morgen lag der ausgeruhte Konter vor. „Die angeblich fehlende Wertschätzung der Stadt für den FC Bayern kam in der städtischen Stadionpolitik eindrucksvoll zum Ausdruck“, schrieb Ude. „Die Stadt München hat, obwohl ihr jährlich einige Millionen Euro an Einnahmen für das Olympiastadion verloren gehen, dem FC Bayern seinen Wunsch erfüllt, einen Stadionneubau zu ermöglichen. Die Stadt hat Grund und Boden bereitgestellt, Betriebe abgesiedelt, Baurecht geschaffen, für architektonische Qualität gesorgt, die Verkehrsanbindung in Rekordzeit hergestellt. Der Steuerzahler hat dafür 200 Millionen Euro aufgebracht.“ Dass die Stadt den Bayern das schwer zu finanzierende Stadion-Parkhaus nicht abkauft, sei immer klar gewesen.

Schon am Nachmittag hatte sich Ude über den FC Bayern beklagt, weil sich Manager Uli Hoeneß in den Präsidiumsstreit bei 1860 eingemischt und quasi die Ablösung Udes als Aufsichtsrat gefordert hatte. „Ich glaube nicht, dass es Uli Hoeneß zusteht, sich derart respektlos zu äußern“, sagte Ude der AZ. „Hoeneß ist der Erzfeind der Löwen, wird es auch immer bleiben. Ihm steht es nicht zu, sich über 1860 Gedanken zu machen.“

Die Wertschätzung der Bayern, so teilte der OB noch mit, äußere sich auch in der Aufnahme ihres Präsidenten ins Festkuratorium zum Stadtjubiläum. Dort sitzen u.a. ein Nobelpreisträger, ein Staatsminister, der Weihbischof und der Chef des Hauses Wittelsbach. Ude süffisant: „Leider konnte Franz Beckenbauer als einziger an keiner Kuratoriumssitzung teilnehmen. Für Terminschwierigkeiten vielbeschäftigter Persönlichkeiten hat die Stadt aber immer Verständnis.“

G. Jans, O. Griss

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