Der Aufpasser macht mal Urlaub
Basketball-Chef Rauch über seinen Stress und Freude bei Bayerns Korbjägern.
AZ: Herr Rauch, am Samstagabend steigt gegen die bisher ebenfalls ungeschlagenen Hannover Tigers das erste Spitzenspiel Ihrer Basketballer. Sie sitzen ja immer in der ersten Zuschauerreihe und fiebern gebannt mit der Mannschaft mit.
BERND RAUCH: Dieses Mal werde ich nicht da sein.
Der unermüdliche Antreiber der Basketballabteilung ist nicht in der Halle? Gerade jetzt, wo es anfängt, richtig zu laufen?
Nein, ich fliege am Mittwoch für zwei Wochen nach Gran Canaria. Ich bekomme dort dann aber die Zwischenstände zugeschickt und werde mit Dirk Bauermann telefonieren. Das machen wir auch bei Auswärtsspielen so. Vielleicht sehe ich mir mal ein Topspiel auswärts an, aber die Mannschaft muss mich nicht immer als Aufpasser am Spielfeldrand dabei haben.
War der Start der Mission Aufstieg so anstrengend, dass sie nun schon Erholungsurlaub brauchen?
Das kann man so sagen. Unsere Arbeit ist eine tolle Geschichte, aber jetzt brauche ich wirklich mal eine Pause.
Was hat Sie denn am meisten beansprucht?
Das Olympia-Eissportzentrum Basketball-tauglich zu gestalten, das war ein unendlicher Kampf. Wir haben uns so viele Fragen gestellt: Wird die Halle von den Menschen angenommen? Wie sieht sie aus, kommt sie auch im Fernsehen gut an?
Die Halle wird bisher prächtig angenommen und sie sieht auch im Fernsehen gut aus.
Ja! Ich als Architekt habe auch immer daran geglaubt. Jetzt befassen wir uns mit Feinjustierungen wie zum Beispiel mit der Akustik. Die ist in bestimmten Bereichen der Halle noch verbesserungswürdig.
Sportlich haben Ihre Basketballer beide bisherigen Spiele gewonnen und mit der Verpflichtung von Chad Prewitt wurde auch noch nachjustiert. Sind Sie in diesem Bereich zufrieden?
Mir war von Anfang an klar, dass Dirk Bauermann nur Spieler holt, die immer verlässlich sind und die für das Projekt durchs Feuer gehen. Aber wir mussten auch sehen, dass die ProA anders funktioniert als die BBL, etwa was Spielweise und Spielertypen betrifft und uns diesbezüglich noch ein bisschen anpassen.
Prewitts Verpflichtung kam ja letztendlich durch den Mittelfußbruch von Kapitän Steffen Hamann zustande. Wie steht es um ihn?
Wir werden den Jungen mit größter Vorsicht wieder aufbauen, das ist selbstverständlich. Deswegen haben wir uns auch gleich für eine kleine Operation am Fuß entschieden, damit der Bruch auch wirklich hundertprozentig verheilt und Steffen ohne Beeinträchtigungen wieder spielen kann. Interview Julian Galinski
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