Der Abwehr-Schock: Lucio zum FC Barcelona?

Trotz eines Vertrages bis 2010 will Lucio nach Spanien wechseln. Geht es dabei um den Bald--Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann?
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MÜNCHEN - Trotz eines Vertrages bis 2010 will Lucio nach Spanien wechseln. Geht es dabei um den Bald--Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann?

Als er sich umblickte, war es schon geschehen. Zwei Mal hatte Bayerns Abwehr- Chef Lucio am Samstag in Cottbus beste Sicht auf Branko Jelic. Beide Male war ihm der Energie-Stürmer entwischt – Bayern unterlag 0:2. Im Angesicht der Pleite wurde der 29-Jährige unruhig, schlug die Bälle aus dem eigenen Strafraum nach vorne. Planlos. Wirkungslos.

Es war Lucios schlechtestes Saisonspiel, abgesehen von seinem Patzer beim 1:1 gegen den HSV. In den letzten Wochen aber hatte die Abwehr um Lucio beinahe fehlerlos gespielt – ob Martin Demichelis oder Daniel van Buyten an seiner Seite war. Mit diesem Trio plus Talent Breno (18) sollte der neue Chefcoach Jürgen Klinsmann in die kommende Saison gehen – obwohl es heißt, er schätze die Südamerikaner nicht so sehr. Ausgemistet werden sollte der Kader ohnehin nicht, lediglich Oliver Kahn beendet im Sommer seine Karriere. „Große Abgänge sehe ich für dieses Jahr im Moment nicht“, sagte Manager Uli Hoeneß kürzlich ganz entspannt. Denkste – alles nur eine schöne Illusion. Denn Lucio, der Vize-Kapitän, hat sich nach AZ-Informationen entschieden. Er will den FC Bayern am Saisonende nach vier Jahren verlassen und zum FC Barcelona wechseln.

Sein Entschluss steht, er hat die Bayern-Verantwortlichen schon informiert – und das trotz seines noch bis 2010 laufenden Vertrages. Von jeher war es ein Traum des Weltmeisters von 2002, einmal in der spanischen Primera Division zu spielen. Daher will Lucio den Transfer durchdrücken, Barcelona bietet einen Vier-Jahres-Vertrag, müsste sich mit dem FC Bayern auf eine Ablösesumme – sie dürfte bei 15-20 Millionen Euro – einigen. An der Säbener Straße ist man ganz und gar nicht erfreut über dieWechselabsichten Lucios. Was es bringt, einen Spieler aufgrund eines bestehenden Vertrages zum Bleiben zu zwingen, zeigte der Fall Owen Hargreaves. Der Engländer wollte unbedingt zu Manchester United, Bayern ließ ihn bei zwei Anläufen nicht ziehen, Hargreaves spielte eine äußerst durchwachsene Saison. Und nun will Lucio weg, einer der Kandidaten für das Kapitäns- Erbe nach Kahns Abschied. „Nach sieben Wintern in Deutschland bin ich langsam müde von der Kälte. Mir fällt es echt schwer, zu trainieren und zu spielen wenn es so kalt ist“, sagte Lucio kürzlich in einem AZ-Interview und kündigte für sich und seine Familie an: „Irgendwann wollen wir auch dahin gehen, wo die Sonne scheint, wo es wärmer ist.“ Irgendwann? Im Juli. Traumziel FC Barcelona, der Stolz der Katalanen.

Der Klub, bei dem Ronaldinho spielt, dazu die Brasilianer Edmilson und Sylvinho. Traumstadt Barcelona. Auf seiner eigenen Homepage „www.l3lucio.com.br“ wird Lucio in einem Interview zitiert: „Barcelona ist eine sehr schöne und sichere Stadt, die Kultur erinnert mich an unsere in Brasilien.“ Lucios Abgang – für ihn ein Traum, für die Bayern ein Schock. Nun muss ein Nachfolger her. Der Kandidat: Per Mertesacker (23) von Werder Bremen. ps/og.

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