Deon Thompson: Bald wieder Bayer?

München – Zuletzt schien der FC Bayern wieder in Meisterform, elf Siege am Stück schafften die Basketballer in Bundesliga und Eurocup. Die Niederlage in Berlin und das damit verbundene Pokal-Aus warfen aber wieder Zweifel auf. Nur ein Ausrutscher? Oder ein echter Warnschuss für die Playoffs? Oder gr ein Rückfall in die Zeiten, als die Bayern in der Hinrunde schwächelten, sie vier Bundesligaspiele verloren und es in der Euroleague nicht einmal in die zweite Runde schafften?
Damals beklagte Trainer Svetislav Pesic immer wieder, dass seine Stars der Meistermannschaft, Malcom Delaney und Deon Thompson, den Verein verlassen hatten. „Ohne sie ist eine andere Situation.“ Delaney hatte Spiele wie am Mittwoch gegen Alba zum Ende häufig fast alleine entschieden.
Inzwischen verdient er bei Kuban Krasnodar über eine Million Euro Jahresgehalt netto – eine Summe bei der auch der FC Bayern nicht mithalten kann. „Ich habe Verständnis für Malcom und seine Entscheidung. Er kann nicht noch 15 Jahre Basketball spielen“, sagt Geschäftsführer Marko Pesic.
Nichtsdestotrotz zweifelt Pesic, ob der Wechsel nach Russland langfristig die richtige Entscheidung war. „Ich hätte Malcom gerne noch ein Jahr hier gesehen, weil er danach ohne Probleme NBA gespielt hätte. Er wäre dieses Jahr einer der besten Spieler in der Euroleague geworden, wenn er bei uns gespielt hätte, da bin ich sicher.“ Die beste Liga der Welt ist seit jeher Delaneys Ziel. Im Bayern-Trikot wird man ihn also vermutlich nicht wieder sehen. Ganz anders ist die Lage beim anderen Schlüsselspieler der Meistersaison: Deon Thompson verdient zwar gutes Geld in China, die Liga ist allerdings zu unbedeutend, als dass ein Spieler von seiner Klasse allzu lang dort bleiben würde.
Marko Pesic verspricht sogar, dass der Power Forward seine Athletik irgendwann wieder für den FC Bayern einsetzen wird: „Bei Deon bin ich mir sicher, dass er irgendwann wieder bei Bayern München spielen wird. 100-prozentig.“ Vielleicht schon nächstes Jahr? „Das weiß ich nicht“, weicht Pesic aus, betont aber nochmals: „Aber er wird irgendwann als Spieler hierher zurückkommen.“
Das bayerische Derby gegen Bayreuth (Sonntag, 15 Uhr) sollte der FC Bayern wohl auch ohne die beiden gewinnen – sollte es nächstes Jahr im Pokal wieder gegen Berlin gehen, würde Svetislav Pesic aber sicher zumindest einen seiner verlorenen Stars aus der Meistermannschaft gerne wieder aufs Parkett schicken.