DEB beendet Vertrag: Bye-bye, Deutschland Cup!

München - Das war’s mit dem Deutschland Cup in München – zumindest vorerst: Wie der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) am Mittwoch mitteilte, wird der auslaufende Vertrag mit der Olympiapark GmbH nach zwei Drei-Jahres-Verträgen nicht mehr verlängert. „Nach erfolgreichen Jahren im Olympiapark wollen wir den Deutschland Cup in neuer Umgebung weiter beleben“, begründete DEB-Präsident Franz Reindl das Ende der Zusammenarbeit. Den neuen Ausrichter will der DEB Ende dieser Woche bekanntgeben.
„Wir haben es versucht, aber am Ende sind wir nicht zusammengekommen“, beschrieb Tobias Kohler, Pressesprecher der Olympiapark GmbH, den Verlauf der Gespräche mit dem DEB und nannte den entscheidenden Grund: „Letztlich waren es wirtschaftliche Fragen, die ein bisschen auseinanderlagen.“ Denn der DEB steckt in extremen Finanzproblemen – und München ist einer der teuersten Eishockey-Standorte.
Das Turnier war in den letzten Jahren fester Bestandteil der Münchner Sportereignisse: Seit 2009 wurde der Sieger in der Olympiahalle ausgespielt, ehe das Turnier vor drei Jahren ins Olympia-Eissportzentrum umziehen musste. Bei den insgesamt sechs Turnieren, die München als Gastgeber ausrichtete, holten die deutschen Eishackler vier Mal Gold, zuletzt im November vergangenen Jahres. Nun soll das Heimturnier der deutschen Nationalmannschaft das letzte Mal auf Münchner Boden stattgefunden haben – zumindest vorerst: „Der DEB hat signalisiert, dass er nach einer gewissen Zeit gerne zurückkommt“, zeigte sich Kohler zuversichtlich. Eine mögliche Rückkehr wäre aber frühestens 2019 möglich, da der neue Ausrichter mit einem Dreijahresvertrag ausgestattet wird. Ein Deutschland Cup in München hängt zudem auch von der Fertigstellung der neuen Multifunktions-Arena ab, der künftigen Heimspielstätte des EHC Red Bull und des FC Bayern Basketball. Doch vor 2017/18 dürfte das nichts werden.
Mit dem Verlust des Deutschland Cups kommt dem Olympiapark somit das nächste sportliche Großereignis abhanden. Den bislang wohl größten Verlust mussten die Organisatoren hinnehmen, als die beiden Fußballklubs FC Bayern und TSV 1860 vor zehn Jahren vom Olympiastadion in die Allianz Arena umgezogen sind. 2012 verabschiedete sich auch das DTM-Showrennen nach seiner letzten Veranstaltung in Richtung Moskau. Und dann ist da noch die jährlich wiederkehrende Dauerdiskussion um den Ski-Weltcup: Dreimal musste das Rennen in den vergangenen fünf Jahren abgesagt werden. Zugegeben, ein witterungsbedingter Ausfall des Neujahrsrennens ist nicht mit dem Ende einer Zusammenarbeit zu vergleichen.
„Wieder attraktive Ereignisse in den Park bekommen“
Dennoch: Der Olympiapark verliert zusehends an Attraktivität. Kohler richtet trotz des jüngsten Rückschlages den Blick nach vorne: „Natürlich sind wir traurig darüber, dass der Deutschland Cup nicht mehr im Olympiapark stattfindet. Wir sind auch schon auf der Suche, etwas Neues zu holen“, sagte Kohler. Bislang sind zwar noch keine neuen Events in Aussicht, doch „wir halten permanent Augen und Ohren offen, um wieder attraktive Ereignisse in den Park zu bekommen“.