DBB:Keine Struktur, kein Feuer

Die Basketballer sind bei der EM gescheitert. Trainer Frank Menz steht in der Kritik.
von  az

 

Die Basketballer sind bei der EM gescheitert. Trainer Frank Menz steht in der Kritik.

Ljubljana -  Eine der entscheidenden Szenen der Basketball-EM war, aus deutscher Sicht, kein Korb, kein Block und auch kein Pass. Sondern eine Auszeit von Bundestrainer Frank Menz, live im Fernsehen übertragen. Menz sagte einen Spielzug an – und sein Kapitän Heiko Schaffartzik fuhr ihm mit einer Korrektur direkt über den Mund. Eigentlich ein Affront. Menz ordnete sich aber dem Zugang des FC Bayern unter.

Ein Sinnbild für das, was beim Vorrunden-Aus der Deutschen in Slowenien falsch gelaufen ist. Der bisweilen zu weichen und orientierungslosen Mannschaft um Schaffartzik und die anderen beiden Bayern-Spieler Robin Benzing und Lucca Staiger schaffte Menz (49) nicht, auf der einen Seite Struktur, auf der anderen Seite Feuer zu vermitteln.

Die Basketballer selbst nahmen in Anbetracht ihrer Leistungen kein Blatt vor den Mund. „Wir haben nicht gerade blendend gespielt“, sagte Forward Alex King: „Wir haben eine junge Mannschaft, aber das kann man nicht als Ausrede sehen.“ Zudem wussten alle ganz genau, dass es nur Erfolge gab, wenn kein Druck da war – wie im ersten Gruppenspiel gegen Frankreich. In den entscheidenden Momenten aber eben nicht. „Frank ist seit 20 Jahren Profitrainer. Er wird wie alle anderen seine Lehren daraus ziehen. Er hat ein Konzept“, sagte Point Guard Per Günther nach dem bedeutungslosen Abschluss-Sieg gegen Israel.

Als Beschützer trete der Coach nur in der Öffentlichkeit auf: „Hinter geschlossenen Kulissen ist er anders.“ Menz hat spätestens nach dem Urlaub, den er nun gemeinsam mit seiner Familie antritt, viel aufzuarbeiten. „Ich versuche immer, mich neu auszurichten und zu verbessern“, sagte der Bundestrainer. Es ist davon auszugehen, dass er schon in seiner Freizeit viel grübeln wird.

 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.