Das sagt Uli Hoeneß über sein Herzensprojekt
Uli Hoeneß über den neuen Trainer der Bayern-Basketballer, USA-Reisen, Nowitzki als Vorbild und die Entwicklung der BBL.
Uli Hoeneß lehnte sich zurück und grinste zufrieden. Soeben hatte der Vorstandsvorsitzende von BayWa, Klaus Josef Lutz, die vorzeitige Vertragsverlängerung mit dem FC Bayern Basketball bekanntgegeben. Die Vereinbarung mit dem Hauptsponsor läuft nun bis 2020. „Wenn Sie mit Herrn Hoeneß verhandeln, können Sie immer wieder etwas lernen“, sagte Lutz und lachte. Die Weiterentwicklung von Hoeneß’ Lieblingsvereinsprojekt nimmt damit weiter konkrete Formen an. Zur Verkündung des Deals hatten sich die Herren auch einen passenden Rahmen ausgesucht: Den FC Bayern Basketball Business Circle. Die AZ traf Hoeneß bei dem Event im Nymphenburger Schloss. Der Vereinspatron und designierte Bayern-Präsident sprach dort über...
Sasa Djordjevic, den neuen Trainer: „Wenn du vor ihm stehst, merkst du, der passt. Das ist ein Weltmann, der eine Ausstrahlung, ein Charisma und eine klare Vorstellung hat, von dem, was er will. Das hatte Svetislav Pesic auch. Aber wenn man schon Svetislav Pesic verliert, kann man sich glücklich schätzen, so einen ehemaligen Weltklassespieler und irgendwann, glaube ich, auch Weltklassetrainer verpflichten zu können.“
Bayerns neue Spielweise unter Djordjevic: „Was mir besonders gefällt, ist, dass wir sehr spektakulären Basketball sehen. Durch den Weggang von John Bryant, der das Spiel langsam gemacht hat, sind wir da jetzt dynamischer und athletischer. In den nächsten Tagen wird noch ein Spieler verpflichtet. Wir werden da noch etwas ganz Gutes zeigen und dann schaun wir mal. Und wir werden endlich besser im Freiwurf und bei den Dreiern. Das war ja eine Krankheit, die mich wahnsinnig gemacht hat. Das ist ja etwas, das man Tag und Nacht üben kann. Ich habe in dem Film ,Der perfekte Wurf’ von Dirk Nowitzki gesehen, dass er jeden Tag fünf bis sechs Stunden in der Halle ist und davon zwei oder drei Stunden wirft. Das hat mir imponiert.“
Andere Länder haben noch Vorsprung
den Zuspruch der Fans: „Unsere Zuschauerzahlen sind aktuell super. Mein Ziel ist es, dass, egal gegen wen wir spielen, die Leute in München zum Basketball gehen, weil sie sagen: Wir haben eine super Mannschaft und es macht Spaß, ihr zuzusehen, weil sie mit vollem Einsatz offensiven Basketball spielt mit Dunkings und Kombinationen.“
USA-Reisen der Basketballer nach dem Vorbild der Fußballer des FC Bayern: „Im Gegensatz zum Fußball haben wir es im Basketball immer noch mit vielen kleineren Klubs zu tun. Wirtschaftlich richtig starke Konkurrenten sind ja nur Bamberg, Berlin und nun Ulm, die jetzt aufgerüstet haben. Aber ansonsten sind es viele kleinere Städte mit kleineren Hallen. Da wird es sehr schwer sein, kurzfristig die Internationalisierung stark voranzutreiben. Wir müssen das erst mal europaweit sehen und schauen, dass wir bei den europäischen Wettbewerben in der Lage sind, unter die letzten Acht oder Vier zu kommen. Das wird ein langer Prozess, bis man den Vorsprung anderer Länder aufholt.“
die Entwicklung der BBL: „Ich hoffe, dass Alba wieder richtig nach vorne kommt. Auch das ist eine schöne Sache, wenn Berlin und München sich um den Platz an der Sonne streiten. Meine Heimatstadt Ulm ist jetzt wieder am Kommen. Ich hoffe mittelfristig, dass die ein oder andere Stadt Basketball noch für sich gewinnt. In Köln höre ich, dass da ein bisschen was entsteht. Hamburg wäre natürlich super, weil es eine Stadt ist, die im Sport immer etwas bewegen könnte.“
das bevorstehende Duell mit Meister Bamberg: „Da sieht man dann, wo wir stehen. Das ist ein Qualitätsnachweis, ein erster klarer Hinweis, in welche Richtung es in dieser Saison geht.“
die neue NBA-Saison: „Ich habe ja alle Programme zu Hause und meinen neuen, schönen Fernseher. Ich werde schauen, wie sich unser Ex-Spieler Paul Zipser da macht. Hoffentlich spielt er auch.“