Das Olympia-Zeugnis

Wie fit sind die deutschen Wintersportler, ein Jahr vor Vancouver? Die AZ verteilt Noten, für die Musterschülerin Maria, den artigen Tobias, die Erstklässlerin Ulrike und die vulgäre Claudia.
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Mit Abstand die Klassenbeste: Musterschülerin Maria Riesch.
Minkoff/Augenklick Mit Abstand die Klassenbeste: Musterschülerin Maria Riesch.

Wie fit sind die deutschen Wintersportler, ein Jahr vor Vancouver? Die AZ verteilt Noten, für die Musterschülerin Maria, den artigen Tobias, die Erstklässlerin Ulrike und die vulgäre Claudia.

MÜNCHEN Am Montag begann in Liberec das große Aufräumen. Mit dem Ende der Nordischen WM war auch eines der letzten Großereignisse des Winters vorbei. Und das Fazit, ein knappes Jahr bevor in Vancouver (12. bis 28. Februar) die Winterspiele zu Ende gehen? Wie fit sind die deutschen Wintersportler nach den Weltmeisterschaften bei den Alpinen, den Biathleten und den Nordischen? Nachzulesen im vorolympischen Zwischenzeugnis der AZ.

SKI ALPIN

Die Männer zeichnen sich durch großen Fleiß, aber wenig Erfolg aus. Felix Neureuther neigt bei steten Leistungsschwankungen zu Ausreißern nach oben, bei den übrigen Mitschülern ist die Versetzung in die Olympia-Klasse gefährdet. Weiterer Nachhilfeunterricht ist nötig. Note 5

Bei den Frauen überzeugte Musterschülerin Maria Riesch, vor allem durch WM-Gold im Slalom. Die Arbeitsweise der stets höflichen Klassenbesten war in höchstem Maße geprägt von Systematik und Effizienz. Ihre Erfolge motivierten auch Mitschülerinnen wie Kathrin Hölzl (Gold im Riesenslalom) und Gina Stechert (Sieg in einer Weltcup-Abfahrt). Note 2

BIATHLON

Das Leistungsniveau nahm bei den Männern im Vergleich zu früheren Jahren deutlich ab. Auch das Binnenklima in der Klasse sank rapide, da die einstigen Vorzeigeschüler Michael Greis und Andi Birnbacher gegen die Unterrichtsmethoden durch Lehrer Frank Ullrich aufbegehrten. Note 3

Die Frauen dagegen zeigten allesamt kooperative Mitarbeit und entsprachen den Erwartungen und Anforderungen in bester Weise. Der positive Gesamteindruck der letzten Jahre blieb bestehen. Magdalena Neuner wirkte bei den Prüfungen zwar manchmal schlampig und zeigte oft Konzentrationsschwächen, dafür erledigte eine Kati Wilhelm ihre Aufgaben zur vollsten Zufriedenheit von Lehrer Müssiggang, der es einmal mehr verstand, seine Schülerinnen zu optimalem Arbeitseinsatz zu motivieren. Note 1-2

SKISPRINGEN

Mit Ausnahme des sehr unsteten Martin Schmitt, der seit vielen Schuljahren das Kollegium mit vielen Überraschungen, positiven wie negativen, in Atem hält, blieben die übrigen Mitschüler deutlich unter ihrem Leistungsniveau. Auch das Engagement des hochgelobten neuen Lehrers Werner Schuster aus dem für seine exzellente Schulausbildung bekannten Nachbarland Österreich erzielte nicht die gewünschte Wirkung. Im nächsten Jahr wird sich die gesamte Klasse deutlich steigern müssen.Note 4

Bisher als eine der letzten reinen Knabenschulen bekannt, wurden heuer die Skispringer durch eine Mädchenklasse bereichert. Die neuen ABC–Schülerinnen wurden zwar kaum beachtet, sorgten aber durch die freundliche und aufgeschlossene Ulrike Gräßler gleich in der 1. Klasse mit WM-Silber für einen ersten schönen Erfolg. Note 2

LANGLAUF

Die Männer erwiesen sich als artige und lernbegierige Schüler. Die ihnen übertragenen Aufgaben erledigten sie nicht immer zur vollen Zufriedenheit, rechtzeitig vor Notenschluss verdiente sich Tobias Angerer noch durch WM-Bronze ein Fleißbildchen extra. Note 3

Weit mehr Probleme hatte Oberstudiendirektor Jochen Behle bei den Frauen. Der für seine Strenge berüchtigte Schulleiter ging auf große Distanz zu seinen Schülerinnen. Irritiert war Behle vor allem durch die heitere Art und Weise der Mädchenschar, sich selbst nach Prüfungen mit miserablem Notenschnitt nicht von der ausgelassenen Fröhlichkeit abbringen zu lassen. Verantwortlich dafür machte OstD Behle seinen finnischen Gastlehrer Ismo Hämäläinen. Obwohl sich der sympathische Finne bei den Schülerinnen großer Beliebtheit erfreut, wird der Dozent wohl nach Ende des Schuljahres, da die Frauen dermaßen baden gegangen sind, heimgeschickt ins Land der 1000 Seen.

Völlig ungenügend war das Sozialverhalten einiger Schülerinnen, gerade das Betragen von Claudia Nystad lässt auf eine schlechte Kinderstube schließen, da sie sich gegenüber Direktor Behle zu einer vulgären Geste (Mittelfinger) hinreißen ließ. Kurz vor der Erteilung eines Verweises entschuldigte sich Claudia für diese Ungehörigkeit.Note 5

NORDISCHE KOMBINATION

Wie immer eine der bravsten und unauffälligsten Klassen. Die ruhigen und introvertierten Schüler arbeiten sorgfältig und gewissenhaft und ordnen sich stets vorbildlich der Klassengemeinschaft unter. Die PISA (Pausenlos Immer Siege Abräumen)-Erwartungen konnte die Klasse um den einstigen Primus Ronny Ackermann aber leider nicht erfüllen. Note 2-3

Allen Schülern wünscht die AZ noch gutes Gelingen bei den anstehenden letzten Aufgaben, schöne Ferien und danach viel Erfolg bei der Arbeit in Kanada. Denn es gibt noch viele Hausaufgaben. Vor allem im Sportunterricht.

Florian Kinast

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