"Das ist wie Wembley"

Vor dem Davis-Cup-Duell mit Frankreich spricht Doppelspezialist Christopher Kas, der aus Trostberg stammt, über das bayerische DTB-Team und den Center Court von Wimbledon.
Thomas Becker |
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Vor dem Davis-Cup-Duell mit Frankreich spricht Doppelspezialist Christopher Kas, der aus Trostberg stammt, über das bayerische DTB-Team und den Center Court von Wimbledon.

Herr Kas, welche Gegner erwarten Sie im Doppel?

CHRISTOPHER KAS: Michael Llodra plus eins. Die Franzosen werden wie wir auch die Einzel am Freitag abwarten und dann erst das Doppel nominieren.

Sie haben mit Philipp Petzschner und Philipp Kohlschreiber schon einige Erfolge auf dem Konto. Zuletzt waren beide etwas angeschlagen.

Die sind wieder fit. Dafür hat mich nach den Strapazen von Wimbledon eine Erkältung erwischt, aber das wird schon.

Wimbledon, Center Court, Doppel-Halbfinale mit Alex Peya – Ihr größter Tennistag?

Nein, weil es schon schöner ist, das Viertelfinale zu gewinnen als das Halbfinale zu verlieren. Aber von der Bedeutung war es natürlich ein absolutes Highlight. Auf dem Center Court von Wimbledon muss man einfach mal gespielt haben, das ist wie Wembley für einen Fußballer.

Was ist so speziell daran?

Das Prestige. Aber in dem Moment, wo du auf den Platz gehst, interessiert es dich eh nicht. Da konzentrierst du dich auf dein Spiel, da ist es ein Platz wie jeder andere. Es ist eher eine Sache, auf die du nach der Karriere zurückblickst oder in zehn, 15 Jahren mit deinen Kindern hinfährst und erzählen kannst, dass du da selbst mal gespielt hast.

Sie gehören zum fünften Mal zum Davis-Cup-Team. Wie wichtig sind diese Tage?

Im Moment haben wir eine phantastische Truppe, verstehen uns total gut, haben mit dem Außenseiter-Sieg in Kroatien und dem Gewinn des World-Team-Cup tolle Erfolge gehabt und freuen uns immer schon auf diese gemeinsame Woche, auch wenn wir nun sicher nicht die Favoriten sind.

Es ist eine bayerische Mannschaft: zwei Franken (Petzschner, Florian Mayer), ein Schwabe (Kohlschreiber) und Sie als Oberbayer – wer hat denn die Dialekthoheit?

Wir reden schon alle Bairisch, das stimmt. Meine Frau meinte, dass ich nach so einer Woche mit den Jungs wieder viel mehr Dialekt spreche. Ich lebe ja mittlerweile in der Nähe von Wuppertal und versuche schon Hochdeutsch zu sprechen. Aber unser Doc Tim Kinateder kommt aus München, Physiotherapeut Klaus Eder aus Regensburg, und Patrik Kühnen ist mittlerweile Wahl-Münchner.

Klingt nach Schafkopf.

Ich bin nicht so ein Zocker.

Vor Jahren haben Sie sich für eine Doppel-Karriere entschieden. Zwei, drei Mal im Jahr treten Sie aber doch im Einzel an.

Um Matchpraxis zu bekommen – wenn’s der Turnierplan erlaubt. Und im Training mit den Jungs. Ich weiß ja, dass ich Einzel spielen kann. Aber ich bin Doppelspieler. Das kann man nicht mehr ändern.

In diesem Doppel-Leben hatten Sie wechselnde Partner.

Aber ich versuche jetzt Stabilität reinzubringen, will bis Ende des Jahres so viel wie möglich mit Alex Peya spielen, um dann zu sehen, wo das nächste Jahr hin geht.

Viele Top-Doppel spielen seit zig Jahren zusammen.

Klar, das Eingespieltsein ist ein Vorteil. Das merke ich jetzt schon im Training. Seit Alex nur noch Doppel spielt, können wir doppelspezifisch trainieren, uns aufeinander abstimmen. Ich hatte eigentlich immer den richtigen Partner zur richtigen Zeit. Am Anfang mit Petzsche, der mir das Doppelspielen vermittelt hat, weil er das einfach im Blut hat. Von ihm habe ich sehr viel gelernt. Mit Kohli habe ich dann ein paar Turniere gewonnen, und mit Alex Peya kommt jetzt der nächste Schritt.

Wie kamen Sie zusammen?

Wir kennen uns schon lange. Ich war auf seiner Hochzeit, er auf meiner. Ich habe eigentlich immer nur darauf gewartet, dass er sich entscheidet, fest Doppel zu spielen. Im Februar war es dann soweit, und ich denke, dass wir ganz ordentlich zusammen spielen können.

Interview: Thomas Becker

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