"Das ist unser Auftritt!"

Für den Deutschland-Achter, der bei Olympia 2008 arg enttäuschte, ist der Ruder-Weltcup in München eine wichtige Veranstaltung auf dem Weg zur Rehabilitation 2012 in London.
Maximilian von Harsdorf |
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Der Deutschland-Achter.
dpa Der Deutschland-Achter.

MÜNCHEN Die Schmach von Peking ist verarbeitet, aber vergessen ist sie noch lange nicht. „Es war eine riesige Enttäuschung”, sagt Hartmut Buschbacher, Cheftrainer des Deutschen Ruderverbands. Er erinnert sich noch heute mit Unbehagen an die Olympischen Spiele 2008, bei denen die DRV-Athleten auf ganzer Linie enttäuschten.
Einen positiven Aspekt des schlechten Abschneidens jedoch sieht Buschbacher mittlerweile: „Aus dieser Enttäuschung heraus ist der Wille entstanden, es beim nächsten Mal mit absoluter Konsequenz anzugehen.” Dieses nächste Mal, die Sommerspiele in London 2012, ist nun nicht mehr weit weg und spätestens mit dem Weltcup-Auftakt in München (Samstag und Sonntag auf der Regatta-Strecke in Unterschleißheim) wird die Vorbereitung auf das Fernziel konkret.


Besonders der Doppelachter, Aushängeschild des Ruderverbands, hat große Ambitionen. In Peking noch im Vorlauf ausgeschieden, ist das Team um Steuermann Martin Sauer seit zwei Jahren ungeschlagen – entsprechend groß ist das Selbstbewusstsein: „Das ist unsere Heimstrecke, unser Auftritt. Da müssen wir nicht lügen: Wir wollen ganz vorne landen”, sagt Sauer. Doch auch beim 28-Jährigen richtet sich der Blick über München hinaus: „Direkt nach der bitteren Erfahrung in Peking haben wir uns auf London verschworen. Deutschland hat eine große Achter-Tradition, umso ärgerlicher ist die Durststrecke bei den Olympischen Spielen.”


Um diese unschöne Serie, der letzte Medaillengewinn gelang dem Achter 1996 in Atlanta, zu beenden, ordnen die Athleten auch ihr Privatleben unter. „In der heißen Vorbereitungsphase, die jetzt bereits läuft, wird das Training nochmal intensiviert. Da bleiben dann schon mal persönliche Dinge oder die Uni auf der Strecke”, sagt Student Sauer. „Klar gibt es da beim Einzelnen auch mal finanzielle Probleme”, sagt Sauer.


Die Opferbereitschaft beeindruckt auch den Bundestrainer. „Das muss man mit höchstem Respekt werten. Immerhin sind durch die Verzögerungen im beruflichen Bereich, die der Sport mit sich bringt, Gehaltseinbußen programmiert”, sagt Buschbacher. „Gleichzeitig macht das aber auch deutlich, welche Leistungsbereitschaft und welche Motivation bei uns da ist, um sich letztendlich zum Erfolg zu führen.”


Fünf Wettkämpfe, angefangen mit dem Weltcup in München, verbleiben noch, um an der Abstimmung zu arbeiten und die perfekte Formation zu finden. Doch erst in einem Jahr, in London, wird sich zeigen, was zwei Jahre harte Vorbereitung wirklich wert gewesen sind.

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