Das Fieber ist noch nicht weg
Das Abschlusstraining für die Kombination ließ Maria Riesch anders als Lindsey Vonn aus. Die Virusgrippe schwächte die deutsche Olympiasiegerin auch einen Tag vor der Medaillenentscheidung noch. Ob sie ihre größte Goldchance in Angriff nehmen kann, blieb fraglich.
Garmisch-Partenkirchen – Das Fieber bei Maria Riesch sank von 39,8 auf 38 Grad, die Hoffnung auf einen Start in der Super-Kombination ist dennoch nur klein. Einen Tag vor der WM-Entscheidung ließ die deutsche Doppel-Olympiasiegerin das Abschlusstraining zur Super-Kombination (10.00/14.00 Uhr/ZDF und Eurosport) an diesem Freitag aus. „Wir wollten sie nicht noch einmal hoch belasten in der Regenerationsphase, deswegen hat sie auf den Start im Training verzichtet“, sagte Alpin-Direktor Wolfgang Maier.
„Sie hatte heute bei weitem nicht mehr so eine hohe Temperatur wie gestern. Gestern 39,8 Grad, heute knapp über 38. Ich bin der Hoffnung, dass unsere Mediziner die Dinge gut in Ordnung bringen.“ Aus dem Lager des Deutschen Skiverbandes gab es keine Prognose über die Riesch'schen Startchancen am Freitag.
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Die 26-Jährige fühlte sich neben der erhöhten Temperatur schlapp. Auch der Start der Amerikanerin Lindsey Vonn war nicht sicher. Die Abfahrts-Olympiasiegerin hatte auf das erste Training verzichtet, am Donnerstag ging sie aber im Anorak und längst nicht mit Vollspeed auf die Piste. Die beiden großen Alpin-Damen könnten damit am Freitag im Rennen starten – wenn sie sich gesund genug fühlen. Hinter Riesch und Vonn zählen die Amerikanerin Julia Mancuso, Anja Pärson aus Schweden oder Elisabeth Görgl (Österreich) zu den Medaillenanwärtern. Zwar nahm Riesch in Garmisch-Partenkirchen an der Hangbesichtigung am Donnerstagfrüh teil, danach ging es aber sofort zur Behandlung ihrer Virusgrippe ins Teamhotel. „Ich versuche alles, um bei der Super-Kombination starten zu können“, sagte die Slalom-Weltmeisterin, die am Dienstag Bronze im Super-G geholt hatte.
Noch am selben Abend hatte sie sich „nicht wohl“ gefühlt und Fieber bekommen. Der gesundheitliche Rückschlag, bei dem sich auch nach intensiver Behandlung bis zum Donnerstagvormittag „keine signifikante Verbesserung“ einstellte, gefährdet nicht nur die anvisierte Kombinations-Medaille. Denn nur zwei Tage nach dieser Disziplin aus Abfahrt und Slalom stünde am Sonntag für die deutsche Vorzeige-Alpine die Abfahrt auf der Kandahar an. „Wir hätten auch noch gerne eine Medaille, aber in der Priorität steht die Maria vorn“, sagte Maier mit Blick auf die Gesundheit der 26-Jährigen. „Wenn es nicht geht, dann sind wir traurig drüber, weil es eine sensationelle Chance wäre. Aber dann gibt's halt 2013 wieder die Chance eine Medaille in der Super-Kombi zu holen. Und wenn es am Sonntag auch nicht geht, müssen wir auch damit leben.“
Die Startberechtigung in Kombination und Abfahrt, für die man bei einem Testlauf zumindest die Zeitmessung ausgelöst haben muss, hat Riesch in der Tasche. Sie schwang zwar am Mittwoch beim ersten Trainingslauf auf der Kandahar gleich wieder ab, aber das genügte. Dennoch hat sie keine komplette Fahrt während der WM-Tage auf der heimischen Kandahar, die sie von Besichtigungsfahrt und Super-G kennt. „Du hast immer einen Vorteil, wenn du runtergefahren bist. Aber wir würden es nicht riskieren, wenn wir nicht sicher wären, dass sie diesen Nachteil kompensieren kann“, betonte Maier.