„Das Auto fährt sich dann wie ein LKW“

BMW-Pilot Bruno Spengler über sein neues Team, Rituale im Cockpit und die Lust auf die Wiesn.
Interview: Florian Bogner |
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Bruno Spengler, hier letzte Saison nach einem Sieg, schaffte für BMW die erste Bestzeit im Training.
dpa Bruno Spengler, hier letzte Saison nach einem Sieg, schaffte für BMW die erste Bestzeit im Training.

AZ: Herr Spengler, Sie sind als amtierender DTM-Vizemeister von Mercedes zu BMW gewechselt. Was liegt Ihnen besser: Das schwäbische oder das bayrische Lebensgefühl?

BRUNO SPENGLER: Ich mag beides. Ich Freude mich auch schon auf mein erstes Oktoberfest.

Um dort dann zu feiern, oder um den Frust zu ertränken?

Das habe ich schon gelernt: Schau mer mal. Wie liefen die Tests mit BMW?

Das Auto hat sich kontinuierlich verbessert, aber mehr Tests wären für uns als Newcomer natürlich besser gewesen. Wieso, woran hapert's noch? Man kann ein Rennen beispielsweise mit nur einem Boxenstopp gewinnen oder verlieren – und wir bringen da wenig Erfahrung mit. BMW hat die vielleicht in der Formel 1, aber das ist was anderes.

Schon mal selbst so ein Rad angeschraubt?

Ja, in der letzten Saison, nur zum Spaß. Die Reifen sind höllisch schwer. Hut ab vor den Jungs, die das stemmen. In der Testphase werden manchmal 15, 20 Boxenstopps an einem Tag gemacht – da muss man ganz schön fit für sein.

Wie anstrengend ist die DTM?

Zunächst einmal ist es sehr heiß im Auto, um die 50 Grad. Mit feuerfester Unterwäsche, Overall und Helm schwitzt man ohne Ende. Dazu kommt die Belastung beim Bremsen, bis zum dreifachen des Körpergewichts. Und dann ist da noch die Nervenanspannung. Montags nach einem Rennwochenende bin ich immer so ruhig wie sonst nie.

Wie schätzen Sie die hauseigene Konkurrenz ein?

Mit Martin Tomczyk ist auch der amtierende Meister zu BMW gewechselt. Sehr stark, ganz allgemein. Alle neuen Fahrer, egal von welcher Marke, sind von Anfang an siegfähig. Roberto Merhi, Robert Wickens (Mercedes, die Red.), Joey Hand, Andy Priaulx (BMW), Adrian Tambay (Audi) – die sind nicht von vorgestern. Es gibt keine alten oder neuen Autos, alle haben den gleichen Stand. Für mich haben 15 Fahrer die Möglichkeit, ein Rennen zu gewinnen.

Eine weitere Regeländerung: das Nachtankverbot.

Das ist ein bisschen schade, weil man zu Rennstart mit 120 Litern an Bord als Zusatzgewicht weit von den besten Rundenzeiten weg sein wird. Das Auto fährt sich dann eher wie ein LKW…

Erzählen Sie von Ihrem ersten Mal hinterm BMW-Lenkrad.

Es war wirklich aufregend, ich habe mich gefühlt wie ein kleiner Junge. Außerdem musste ich mich erst an die Lenkradschaltwippen gewöhnen. Bei meiner ersten Fahrt komme ich aus der Kurve raus, greife nach dem Schaltknüppel – und greife ins Leere! Das ist mir zwei, drei Mal passiert.

Haben Sie eigentlich einen festen Ablauf, wenn Sie ins Cockpit steigen?

Ich ziehe immer den linken Handschuh vor dem rechten an und ziehe zuerst den linken Schultergurt fest. Als Glücksbringer habe ich immer einen kleinen Stoff-Elch von meiner Großmutter dabei. Aber nicht im Cockpit. Nein, weil er nicht feuerfest ist. (lacht)

Welche Erinnerungen haben Sie an Ihren Sieg beim Showrennen in München 2011?

Das war echt ein super Event. Eine unglaubliche Atmosphäre, sowas habe ich selten erlebt. Bei diesem Rennen muss man sechs, sieben Mal am Tag an sein Limit gehen, maximaler Stress, maximales Adrenalin. Abends war ich echt total kaputt, aber es hat total viel Spaß gemacht. Ich Freude mich auf die Neuauflage im Juli.

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