Darts: Max Hopp ist die deutsche Hoffnung bei der Darts-WM.

München - Wenn Max Hopp zu den Klängen von „Yaya Kolo“ am Donnerstagabend in den Londoner Alexandra Palace einmarschiert, jagt er wieder seinem Traum nach.

„Irgendwann möchte ich Weltmeister werden“, sagt der größte deutsche Hoffnungsträger bei der Darts-WM, bremst aber im gleichen Atemzug die Erwartungen: „Ich weiß, dass man nicht von einem Tag auf den anderen ganz oben steht, sondern dass viele kleine Schritte nötig sind.“

Hopp stagniert

Doch die Schritte auf dem Weg in Richtung Darts-Olymp werden kleiner. Nach einem steilen Aufstieg in den vergangenen Jahren stagnierte Hopp. In der Weltrangliste ist er nach leichtem Formanstieg in der zweiten Jahreshälfte „nur“ auf Platz 38 platziert. Immerhin: Trotz seiner bereits fünften WM-Teilnahme ist der 20-Jährige nach wie vor einer der jüngsten seiner Zunft.

„Momentan entwickelt sich alles in die richtige Richtung, so soll es weitergehen“, gibt sich Hopp geduldig. Manchem geht diese Entwicklung aber nicht schnell genug. Nicht mehr nur zu Weihnachten boomt Darts in Deutschland. Doch es fehlt ein Spieler, der auch mal bei Turnieren weit kommen kann. Dieser soll Hopp sein. Besser heute als morgen.

Hopp will Druck ausblenden

„Ich versuche, den Druck auszublenden“, sagt der letztjährige Junioren-Weltmeister. „Eines Tages will ich diesen Wunsch nach einem deutschen Top-Spieler erfüllen, aber es wäre nicht hilfreich, mich selbst unter Druck zu setzen.“

Am Donnerstag im Erstrundenmatch gegen Vincent van der Voort (20.00/Sport1) ist Hopp wieder Außenseiter. Auch weil er gegen den Niederländer noch nie gewonnen hat und bei der WM vor zwei Jahren mit 0:4 sang- und klanglos unterging. „Vincent ist ein harter Brocken, klare Favorit.“

Doch auch Hopp hat sich als „The Maximiser“ längst auf der Tour etabliert. „Er ist ein sehr guter, ein sehr talentierter Spieler“, urteilt der niederländische Branchenprimus Michael van Gerwen.

Darts-Profi durch Zufall

Dabei kam Hopp zum Darts nur auf Umwegen. Eigentlich wollte der Idsteiner Handballer werden. Doch eine Bänderverletzung im Nackenbereich die Träume des damals Zwölfjährigen jäh platzen. Dann brachte ihm sein Vater eine Dart-Scheibe aus dem Urlaub mit und Hopps Leben bekam eine unerwartete Wendung.

Nun geht er voller Vorfreude in die WM, die seine Vita erneut stark beeinflussen könnte. Im Interview mit Sport1 erklärte Hopp: „Es ist das größte Turnier des Jahres und jeder Spieler weiß: Ein guter Lauf bei diesem Turnier kann mein ganzes Leben auf den Kopf stellen.“ Und in Deutschland vielleicht endgültig einen Dart-Hype entfachen.