Dann eben in Brasilien!

Sebastian Vettel wird bei Lewis Hamiltons Sieg in Texas Zweiter, Alonso Dritter. Damit reicht dem Weltmeister im letzten Rennen ein vierter Platz zum Titel-Hattrick. „Ich bin sehr zuversichtlich“
von  Filippo Cataldo

Austin - Der Aachener Streckenarchitekt Hermann Tilke hat in Austin eine wahrhaft wundervolle Rennstrecke aus dem Boden gestampft. Der Circuit of the Americas, das am Sonntag sein Formel-1-Premierenrennen erlebte, ist eine wilde Berg-und-Talbahn, die waghalsige Kurvenkombinationen mit irren Radien in sich vereint. Es wäre ein wunderbares Rennen gewesen, um zum dritten Mal hintereinander Weltmeister zu werden. Sebastian Vettel, der sein 100. Rennen in der Formel 1 absolvierte, hatte das ganze Wochenende richtig viel Spaß auf der Strecke. Sogar seine sonst so öffentlichkeitsscheue Freundin Hanna war mit nach Texas gekommen, um den dritten Titel gebührend feiern zu können mit ihrem Sebastian. Und die Organisatoren des Rennens hatten einen extra großen Pokal herstellen lassen für den Sieger des Rennens – und natürlich auch für breitkrempige Cowboy-Hüte gesorgt für die ersten drei Piloten.

Doch Vettel ist in Austin (noch) nicht Weltmeister geworden.

„Es hat heute noch nicht sein sollen. Danke an mein gesamtes Team. Das war ein tolles Jahr bis jetzt. Und jetzt steht noch das Rennen in Brasilien vor uns. Der Kampf geht weiter“, sagte Vettel, der das Premierenrennen in Austin als Zweiter hinter McLaren-Pilot Lewis Hamilton beendete. Direkt hinter Vettel überquerte in Fernando Alonso der einzige noch verbliebene Titelrivale die Ziellinie. Damit ist die Titelentscheidung vertagt. Vettel hat nun vor dem letzten Rennen 13 Punkte Vorsprung auf Alonso, beim Saisonfinale in Brasilien nächsten Sonntag reicht ihm ein vierter Platz, um sich seinen dritten Titel hintereinander zu sichern. „13 Punkte Vorsprung vor dem letzten Rennen. Das ist doch super für Sebastian“, sagte der dreimalige Formel-1-Weltmeister Niki Lauda bei RTL. Der Österreicher attestierte Vettel ein „perfektes Rennen“. Dass er den schnelleren Hamilton relativ kampflos vorbeiließ war für Lauda ebenfalls richtig.

Dass er da kein Risiko eingegangen ist, war völlig richtig ]Natürlich hätte er gerne gewonnen und wäre hier schon gerne Weltmeister geworden, aber er man kann sich eben nicht immer alle Wünsche erfüllen“. sagte Lauda.
Auch Vettel gab sich nach der Zieldurchfahrt entspannt. „Danke, Jungs. Ihr habt einen super Job gemacht. Wir können glücklich sein. Sehr, sehr glücklich“, gab er seinen Ingenieuren und Mechanikern per Funk durch, während er den Fans auf den Tribünen von seinem Auto aus zuwinkte. Immerhin sicherte er Red Bull durch seinen Zweiten Platz den Konstrukteurstitel.„Viel besser hätte es nicht laufen können heute. Leider hat es nicht ganz zum Sieg gereicht, das ist natürlich ein bisschen schade. Aber fürs Team war das Ergebnis heute fantastisch. Wir haben genug Punkte, um uns den Konstrukteurstitel zu sichern“, sagte er – und kündigte eine kleine abendliche Feier an. „Die Jungs können sich heute ein paar Bierchen gönnen. Und ich bin da natürlich dabei“, sagte er.
Die große Sause soll dann eben nächsten Sonntag stattfinden. Vettel: „Ich freue mich auf Brasilien und bin sehr zuversichtlich.“ Genau die richtige Einstellung, fand auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner: „Das war ein tolles Rennen heute. Lewis und Sebastian haben sich nichts gegeben. Am nächsten Wochenende hängt alles von den Fahrern ab. Es bleibt spannend, das ist doch toll“, sagte er. Doch selbst Ferrari-Teamboss Stefano Domenicali scheint nur noch an eine theoretische Chance im Titelkampf zu glauben. „Mehr als Fernandos dritten Rang heute konnten wir nicht erwarten. Es wird hart werden für uns in Brasilien. Aber es kann Regnen, es kann Unfälle geben. Ich freue mich, dass wir in Brasilien noch um den Titel kämpfen können“, sagte er. [

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