Cowboys ohne Girls

Bundesliga-Footballer stehen ohne Cheerleader da, weil sich die Tänzerinnen einem neuen Verband anschlossen. Doch Klubchef Maier glaubt: „Die meisten Zuschauer werden nichts vermissen.“
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„Viele vermissen es, bei den Cowboys aufzutreten“: Die Cheerleader-Gruppe trägt nun blaue Kleidung statt gelb-schwarzer.
AZ „Viele vermissen es, bei den Cowboys aufzutreten“: Die Cheerleader-Gruppe trägt nun blaue Kleidung statt gelb-schwarzer.

Bundesliga-Footballer stehen ohne Cheerleader da, weil sich die Tänzerinnen einem neuen Verband anschlossen. Doch Klubchef Maier glaubt: „Die meisten Zuschauer werden nichts vermissen.“

MÜNCHEN Etwas wird fehlen beim Heimspiel der Munich Cowboys gegen die Weinheim Longhorns am Samstag im Dantestadion (16 Uhr). Sogar etwas ziemlich entscheidendes. Zum American Football gehört schließlich nicht nur, dass Helme und Körper im Kampf um Touchdowns und Yards wuchtig zusammenprallen. Sondern eben auch, dass am Spielfeldrand Mädchen in Kostümen und mit Pompons in den Händen anfeuern und atemberaubende Figuren aufführen. Cheerleader eben.

Am Samstag aber nicht. Denn nahezu die gesamte Cheerleader-Abteilung, 55 Mädchen plus Trainer, haben den Munich Cowboys den Rücken gekehrt. „Das kommt zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt“, klagt Cowboys-Präsident Werner Maier. „Wir sind die Leidtragenden im Streit zweier Verbände.“

Weil sich die Cheerleader einem neuen Verband angeschlossen hatten, untersagte der Football-Dachverband den Cheerleadern schon den Auftritt beim vorherigen Heimspiel. die Münchner Footballer sind nun Cowboys ohne Girls. „Wir mussten uns an das Verbot halten, sonst hätten wir unsere Lizenz aufs Spiel gesetzt“, meint Maier.

Heike Haslbeck, Präsidentin des neuen „Cheerleading- und Cheerdance-Verbands Bayern“ (CCVBy), reagiert ungehalten: „Lizenzentzug? Das ist doch Quatsch! Herr Maier hätte mehr Rückgrat zeigen müssen, aber er hat sich verhalten wie ein bockiges Kind." Mittlerweile gehören die Cheerleader, die sich nun Munich Cheer Allstars nennen, zum TSV Turnerbund München. „Wir wurden dort sehr gut aufgenommen. Viele vermissen es zwar, bei den Cowboys aufzutreten“, sagt Abteilungsleiterin und Trainerin Denise Kustatscher, beim neuen Verband sehe man aber die größere Perspektive. Von den gewonnenen Pokalen und Titeln sowie den gelb-schwarzen Kostümen mussten sie sich verabschieden.

Kustatscher erlebte als Schwester von Quarterback Gary Lautenschlager auch die Reaktionen der Footballer. „Die meisten finden es sehr schade, dass wir nicht mehr da sind“, sagt sie. Chef-Cowboy Maier sucht zwar nach neuen Cheerleadern, meinte aber trotzig: „Ich glaube, die meisten Zuschauer werden nichts vermissen. Schließlich ist der Sport das Wichtigste.“

Joscha Thieringer

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