Coulthard macht Schluss: Ralf Schumacher bald auch?

David Coulthard will sich künftig mehr um seine Familie kümmern. Die Zeit der alternden Formel-1-Stars in der DTM scheint jetzt vorbei zu sein
Stuttgart - Drei Tage vor dem DTM-Finale in Hockenheim hat der frühere Formel-1-Vizeweltmeister David Coulthard seinen Abschied verkündet. Nach drei Jahren beendet der Schotte sein Engagement in der populärsten Tourenwagenserie Europas.
Coulthard will sich künftig mehr um seine Familie kümmern. „Ich freue mich sehr auf dieses letzte Rennen einer besonders spannenden Saison”, sagt Coulthard: „An diesem Wochenende bietet sich mir das letzte Mal die Gelegenheit, auf diesem Niveau zu fahren”, so Coulthard, der einst 13 Rennen in der Formel 1 gewann, der DTM aber in seinen ersten beiden Jahren nur jeweils einen Punkt holen konnte und dieses Jahr immerhin 14 Zähler gewann bisher. Nun wird er Markenbotschafter für Mercedes. „David gehört bis heute zu den populärsten Rennfahrern der Welt, sein DTM-Engagement hat ihm und der Rennserie gut getan”, sagt Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug, „er ist kompetent auf der Rennstrecke und eloquent als Markenbotschafter.”
Doch Coulthard ist nicht der einzige Mercedes-Star, der nach dieser Saison seine Karriere beendet könnte. Auch bei Ralf Schumacher, vor Coulthard der populärste DTM-Pilot und größte Werbeträger der Serie, deutet sich ein Abschied an. „Ich werde mich im Winter in Ruhe hinsetzen und überlegen, was ich noch mache oder nicht mache”, sagt der Bruder von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher. Sollte auch Ralf aufhören, wäre die Ära Schumacher im Rennsport somit vorerst zu Ende. Haug will derweil offenbar schon vor dem Winter Klarheit. „Nach Hockenheim werden wir uns zusammensetzen”, kündigte der 59-Jährige an und besteht auf den sportlichen Wert Schumachers. „Ralf ist keine PR-Überlegung, sondern ein Rennfahrer”, sagt er, schob allerdings gleich nach, dass der Pilot durchaus eine „zusätzliche Bedeutung” habe. „Mit seiner Popularität hat er der DTM in einer schwierigen Phase geholfen, am Leben zu bleiben. Er hat viel Gutes gebracht”, sagte Haug – und wählte die Vergangenheitsform.