Cortina verhindert deutsche Blamage

Ginge es um Resultate, wäre das DEB-Team abgestiegen. Nur gegen Ungarn gewinnt es. Der Titel als schlechteste Mannschaft bei dieser WM in der Schweiz ging damit an Ungarn und Pat Cortina.
von  Abendzeitung
Auch gegen Deutschland blieb EHC-Coach Pat Cortina mit seinen Ungarn der erste WM-Sieg verwehrt.
Auch gegen Deutschland blieb EHC-Coach Pat Cortina mit seinen Ungarn der erste WM-Sieg verwehrt. © Rauchensteiner/Augenklick

Ginge es um Resultate, wäre das DEB-Team abgestiegen. Nur gegen Ungarn gewinnt es. Der Titel als schlechteste Mannschaft bei dieser WM in der Schweiz ging damit an Ungarn und Pat Cortina.

BERN Natürlich schimpfte Pat Cortina, als Michael Bakos, der Verteidiger vom DEL-Klub Ingolstadt, der Treffer zum 2:1-Endstand für Deutschland gegen seine, Cortinas Ungarn gelang. Nur drei Spieler hatten die Magyaren zu diesem Zeitpunkt in Bern gerade auf dem Eis, als klar wurde, dass es nichts werden würde mit dem ersten Sieg der Ungarn bei einer Eishockey-WM seit 70 Jahren. „Es ist ein Debakel“, sagte Stürmer Michael Hackert, "wir haben nichts gebacken gekriegt." Und Bundestrainer Uwe Krupp, der vor dem Turnier noch das Viertelfinale als Ziel ausgegeben hatte, meinte nun plötzlich: Wir stehen jetzt genau da, wo wir in Normalform spielen – gegen den Abstieg."

Die ganz große Sensation, der erste WM-Sieg der Ungarn gegen Deutschland überhaupt, blieb aus. Aber immerhin schlitterte das deutsche Team so durch den Sieg im letzten Spiel an der ganz großen Blamage vorbei. Der Titel als schlechteste Mannschaft bei dieser WM in der Schweiz ging an Ungarn und Pat Cortina, der sich nächste Saison wohl nur noch auf den Aufstieg mit dem EHC München in die DEL konzentrieren kann. Nach AZ-Informationen wird Cortina seinen Vertrag bei den Ungarn nicht mehr verlängern und künftig nur noch beim EHC tätig sein.

Auf Uwe Krupp, am Montag Cortinas Gegenüber, warten dagegen ganz bittere Wochen und Monate. Ein Jahr vor der Heim-WM in Mannheim und Köln präsentierte sich die DEB-Auswahl bei der WM schließlich in desolater Form, nur zwei kümmerliche Stürmertore durch Christoph Ullmann und Jochen Hecht gelangen dem DEB-Team. Insgesamt schafften Krupps Jungs nur fünf Treffer. Und vor allem die NHL-Cracks Jochen Hecht, Christoph Schubert, der wegen einer Verletzung zudem schon am Samstag abgereist war aus Bern, enttäuschten.

Auch Goalie Dimitri Pätzold erwies sich nicht als großer Rückhalt. Und so war sogar der Sieg gegen Cortinas wackere Ungarn, die keinen einzigen NHL-Star in ihren Reihen haben, Montagmittag überaus hart umkämpft. Nach dem frühen Führungstreffer des Kölners Moritz Müller (4.) glichen die Ungarn noch im ersten Drittel durch einen Treffer von Horvath aus (18.). Beinahe hätte Fakete (19.) sogar für Ungarns Führung gesorgt.

Sportlich ist Krupps Mannschaft sang- und klanglos abgestiegen, nur wegen der WM im eigenen Land dürfen sie nächstes Jahr noch einmal bei der A-WM ran. Nicht dabei sein in Deutschland wird dagegen Österreich, die nach dem 2:5 gegen Dänemark nun den bitteren Weg in die Zweitklassigkeit antreten müssen.

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