Corona-Chaos und die Frage: Was ist mit Polens Skispringern?

Positivtest, Quarantäne, Verwirrung: Schon vor dem ersten Wettkampf gibt es bei der Vierschanzentournee große Turbulenzen. Über allem steht die Frage: Dürfen die Polen um Olympiasieger Stoch antreten? Die Favoriten gerieten in Oberstdorf erstmal in den Hintergrund.
dpa |
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Kamil Stoch.
Kamil Stoch. © Swen Pförtner/dpa/Archivbild
Oberstdorf

Ein derartiges Chaos wie um Polens Skisprung-Team gab es selbst in der langen Geschichte der Vierschanzentournee selten. Erst wurde Klemens Muranka positiv auf das Coronavirus getestet, das komplette Team in Quarantäne geschickt und für den Tournee-Auftakt in Oberstdorf ausgeschlossen. Am späten Montagabend erhielt der 26 Jahre alte Muranka dann einen negativen Befund. Der Ski-Weltverband Fis schrieb nun, dass Polen um Kamil Stoch und Titelverteidiger Dawid Kubacki bei einer weiteren negativen Testreihe doch noch starten könne. Ja, was denn nun?

Am Dienstag (bis etwa 10.00 Uhr) soll nun die endgültige Entscheidung fallen. Sind erneut alle polnischen Tests negativ, dürfen Kubacki, Stoch und Co. trotz coronabedingt verpasster Qualifikation starten. Die Fis würde dann mit einer Ausnahmeregelung 62 statt wie üblich 50 Springer zulassen und den Polen sogar am Nachmittag noch Zeit einräumen, um die am Montag verpassten Probesprünge in der leeren Skisprung-Arena nachzuholen. Wird Muranka oder einer seiner Teamkollegen hingegen positiv getestet, hat der zuvor beschlossene Ausschluss Bestand.

Allgemein ist der Tournee-Auftakt im Allgäu ein wenig unglücklich verlaufen. Neben den polnischen Corona-Wirren, die am Montag alle sportlichen Themen deutlich überstrahlten, machten dem reduzierten Feld bei der Quali auch schwerer Schneefall und widrige Bedingungen zu schaffen. Ein fairer Wettkampf kam so nicht zustande. Als wäre all dies nicht genug, rügte Deutschlands Top-Athlet Markus Eisenbichler auch noch die Verantwortlichen für Pannen beim gewohnten Ablauf. "Das war irgendwie ein Kindergeburtstag", moserte Eisenbichler. Am Dienstag (16.30 Uhr/ZDF und Eurosport) soll nun alles besser werden.

Der sportliche Aspekt und der erwartete Zweikampf von Eisenbichler mit Norwegens Dauersieger Halvor Egner Granerud war nämlich zunächst in den Hintergrund geraten. Wenn beim ersten der vier Springen nun aber Punkte für den Gesamtsieg auf dem Spiel stehen, wird sich das schnell ändern. Eisenbichler hatte den 25. Platz in der Vorausscheidung schnell abgehakt. "Ich will das gar nicht überbewerten. Da ist der Spruch für mich: Qualifiziert und fertig", sagte der Bayer. Werden die Polen nun doch zugelassen, gilt dieser Spruch für das komplette Skisprung-Feld.

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