Comeback vor Olympia: Martin Schmitt fliegt wieder

Vier Wochen hat der erschöpfte Martin Schmitt vom Weltcup-Zirkus pausiert. Knapp zwei Wochen vor den Spielen in Vancouver kehrt der Vizeweltmeister bei der Qualifikation zum Team-Tour-Springen in Klingenthal zurück in die Mannschaft.
von  Abendzeitung
Wieder auf der Schanze: Martin Schmitt steigt am Dienstag wieder in den Weltcup ein.
Wieder auf der Schanze: Martin Schmitt steigt am Dienstag wieder in den Weltcup ein. © dpa

OBERSTDORF - Vier Wochen hat der erschöpfte Martin Schmitt vom Weltcup-Zirkus pausiert. Knapp zwei Wochen vor den Spielen in Vancouver kehrt der Vizeweltmeister bei der Qualifikation zum Team-Tour-Springen in Klingenthal zurück in die Mannschaft.

Zum Essen hat Martin Schmitt seine vierwöchige Rekonvaleszenz-Pause nicht genutzt. Immer noch sehr dünn (1,82 Meter, 63 Kilogramm), aber gut gelaunt gab er seine Rückkehr zum laufenden Weltcup am Dienstag bekannt. „Bei Olympia werde ich sicher nicht fünf Kilo schwerer sein als bei der Vierschanzentournee. Sonst brauche ich gar nicht mitmachen“, stellte Schmitt klar.

Die Vierschanzentournee beendete der 32 Jahre alten Vize-Weltmeister als 21. Danach ging nichts mehr. Die jahrelange Gratwanderung am unteren Rand des Normalgewichts zwangen den völlig erschöpften Schmitt zu einer vierwöchigen Pause. „Es ist natürlich bitter, wenn so etwas passiert. Aber man kann sich nicht dagegen wehren. Damit müssen viele Skispringer kämpfen. Mal klappt es, mal klappt es nicht“, sagte Schmitt über seine Probleme.

Der Bundestrainers freut sich: „Ich bin guter Hoffnung, dass Martin stärker zurückkommt, als er gegangen ist. Uns fehlen derzeit die Spitzenleistungen, aber ich hoffe, mit ihm werden wir kompakter und stärker sein“, erklärt Werner Schuster die Bedeutung vom Schmitts Wiedereinstieg für das Team. Auch Teamkollege Michael Uhrmann erwartet viel von der Rückkehr des Leitwolfs: „Wenn Martin fit ist, hat er eine solche Qualität in den Sprüngen, dass er dem deutschen Skispringen sehr weiterhelfen kann.“

Wieder in Form gebracht worden ist Schmitt durch ein spezielles Aufbauprogramm von Teamarzt Dr. Mark Dorfmüller. Schmitt selbst sieht sich voll im Plan. Nach den ersten Trainingseinheiten auf der 90-Meter-Schanze in Chaux-Neuve absolvierte er in Neustadt mehrere Sprünge auf einer großen Anlage. „Die Bedingungen waren perfekt. Ich habe den Schwerpunkt auf die Materialabstimmung gelegt und ein gutes Setup gefunden“, berichtete der Mannschafts-Olympiasieger von 2002. Beim Team-Tour-Finale am Wochenende in Willingen will Schmitt wieder in den Wettkampf-Rhythmus finden, vor allem im Hinblick auf Olympia.

„Ich fühle mich fit und hoffe, dass ich wieder gut in den Weltcup einsteigen kann. Ich hoffe, am Ende mit guten Ergebnissen im Rücken nach Vancouver fliegen zu können“, sagte Schmitt vor der Qualifikation am Dienstag.

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