Chagaev: Sein Fernziel heißt Klitschko

ROSTOCK - Comeback des WBA-Champions nach Achillessehnenriss gegen Drummond. Danach geht's gegen Walujew und dann sollen die Klitschkos dran glauben.
Carl Davis Drumond vor der Nase, Nikolai Walujew im Blick und die Klitschko-Brüder im Hinterkopf: So sieht der Fahrplan von Schwergewichtsboxer Ruslan Chagaev aus, der sieben Monate nach seinem Achillessehnenriss am Samstag (22.00 Uhr/ZDF) wieder in den Ring steigt. Der WBA-Weltmeister im Wartestand verteidigt freiwillig seinen Titel gegen den in 26 Kämpfen unbesiegten Drumond aus Costa Rica. Mehr als ein Aufgalopp soll dieses Duell für Chagaevs jedoch nicht sein. „Ich bin fit. An die Verletzung denke ich überhaupt nicht mehr. Für mich gibt es nur ein Ziel, den Sieg. Ich habe große Pläne“, sagte der 30-Jährige.
„Wir müssen an die großen Namen ran. Ich traue Ruslan zu, die Klitschkos zu schlagen. Die Klitschkos wollen ja alle großen WM-Titel vereinigen. Da führt kein Weg an Ruslan vorbei“, betonte sein Trainer Michael Timm und fügte hinzu: „Ich kann nicht nachvollziehen, dass immer wieder über mögliche Gegner für die Klitschkos gesprochen wird, aber der Name Chagaev nicht fällt. Dabei ist er WBA-Weltmeister.“ Chagaev ist einer von zwei WBA-Champions. Wegen seiner Fußblessur im vergangenen Jahr hatte der Weltverband ihn zum Weltmeister im Wartestand ernannt. In der Folge sicherte sich Walujew den vakanten Titel. Bis Ende Juni muss es einen Kampf zwischen beiden geben, der Gewinner ist dann alleiniger WBA-Weltmeister. „Ruslan wird der Welt zum zweiten Mal zeigen, dass er Walujew bezwingen kann“, meinte Timm, dessen Schützling am 14. April 2007 als bisher einziger Boxer den Russen-Riesen Walujew (2,13 Meter) geschlagen konnte. Ein genauer Termin für diesen Entscheidungskampf steht noch nicht fest.
Klar ist dagegen, dass für Chagaev am Samstag in Rostock die Ring- Glocke gegen Drumond schlägt. „Ruslan braucht wieder Ringerfahrung. In den vergangenen zwei Jahren hat er nur zwei Kämpfe absolviert“, erklärte Coach Timm, der Chagaev lobte: „Er hat einen unbändigen Siegeswillen. Respekt, wie er nach der Verletzung so schnell zurückgekommen ist und wie er das Training durchgezogen hat.“
Der Usbeke gewann bisher 24 seiner 25 Profikämpfe, 17 vorzeitig. Sein Herausforderer Drumond beendete sogar 20 seiner 26 Ring-Duelle vor dem Schluss-Gong. „Wenn ich hier nur durch K.o. gewinnen kann, dann mache ich das eben“, tönte Drumond. Insgesamt stehen am Samstag in der Hansestadt sieben Kämpfe auf dem Programm. Dabei fordert unter anderen der Argentinier Marcos René Maidana den WBA-Weltmeister im Halbweltergewicht, Andreas Kotelnik (Ukraine), heraus.