Bronze: Hier tanzt Höfl-Riesch mit Hopsi

"Verrücktes Rennen": Nach ihrem Bronze-Erfolg in der Abfahrt tanzt Maria Höfl-Riesch mit Hopsi, dem WM-Maskottchen, einen Walzer durch den Schnee.
SID |
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Maria Höfl-Riesch tanzt mit "Hopsi" einen Walzer. Die Bilder
dpa 4 Maria Höfl-Riesch tanzt mit "Hopsi" einen Walzer. Die Bilder
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SCHLADMINGMaria Höfl-Riesch schmerzte das Knie, doch das war ihr nach ihrer wilden Fahrt auf Platz drei in der Abfahrt völlig egal. Als sie Gewissheit hatte, dass bei diesem „verrückten Rennen“, wie sie es selbst nannte, dann doch keine Dritte mehr schneller war als sie, tanzte sie mit Hopsi, dem WM-Maskottchen, einen Walzer durch den Schnee. Nach Gold in der Super-Kombination war Bronze in der Königsdisziplin ihr zweiter Coup von Schladming.

„Ich bin super happy“, sagte sie überwältigt. Den Hasen Hopsi ließ sie bald wieder los, stattdessen umarmte sie ihre Trainer, die Eltern und ihren Ehemann Marcus. Dabei hatte Höfl-Riesch selbst zunächst befürchtet, dass sie sich von ihren treuesten „Fans“ würde trösten lassen müssen.

Als Dritte lag sie lange „auf der Abschussposition“, wie sie meinte. „Da ist noch keine Gänsehaut, nur Herzklopfen und Zittern“, sagte sie mit brüchiger Stimme während des spannenden Rennens, das einen völlig unerwarteten Ausgang nahm.

Die Außenseiterinnen Marion Rolland aus Frankreich und Nadia Fanchini (Italien) nutzten die Abwesenheit der verletzten Speed-Queen Lindsey Vonn (USA) und rasten dem Rest des Feldes davon. Höfl-Riesch wartete und wartete – und wurde letztlich wie 2011 in Garmisch-Partenkirchen mit Bronze belohnt. Es sei alles andere als einfach gewesen auf der „prügelharten“ Piste „Streicher“, meinte sie. Viele Läuferinnen hatten da große Probleme, einige stürzten, darunter Veronique Hronek (Unterwössen). Die 21-Jährige blieb aber unverletzt.

„Man musste sich hier echt überwinden“, sagte Höfl-Riesch. Und das tat sie. Dennoch hatte sie nach einer guten, aber längst nicht perfekten Fahrt nicht mehr mit der Medaille gerechnet. „Es geht nicht jeden Tag gut auf, ich habe mich tapfer geschlagen, auch wenn es jetzt der vierte oder fünfte Platz wird“, sagte sie zunächst. 0,54 Sekunden lag sie da hinter Fanchini zurück, dann fuhr Rolland noch einmal 0,16 Sekunden schneller als die Italienerin. Danach kam keine mehr an das Trio heran.

„Das ist das Kreuzbandpodium, jede von uns hat schon mindestens zwei Risse gehabt“, scherzte Höfl-Riesch. Sie selbst habe „auch ein bisschen Glück gehabt“, meinte sie. Die Schweizerin Nadja Kamer war nur 0,04 Sekunden langsamer, „aber ich habe auch schon Pech gehabt heuer“, sagte Höfl-Riesch: „Es ist jetzt so gekommen wie erhofft, dass das Glück bei der WM zurückkommt.“ Und das, obwohl Höfl-Riesch angeschlagen ins Rennen gegangen war.

Nach der Kombi-Abfahrt habe sie ihr Knie gespürt, sagte sie. Auf das Abschlusstraining am Samstag hatte sie deshalb verzichtet, ließ sich stattdessen behandeln. Doch auf der extrem eisigen Piste spürte sie bei der Abfahrt „ein paar Mal einen Stich. Bei den Sprüngen klatscht man aus eineinhalb, zwei Metern brutal auf, das tut weh. Aber ich habe auf die Zähne gebissen.“

Und sie wurde belohnt. Dass es nicht für Silber oder gar Gold reichte, lag an den sehr schwierig zu fahrenden Kurven im Mittelteil zwischen Mittelstation und Breilerhang. „Die habe ich nicht alle super erwischt“, sagte Höfl-Riesch. Viel mehr konnte sie über ihre Fahrt nicht mehr sagen, „ich war voll im Tunnel drin“.

Vor allem die Fahrt von Rolland nötigte ihr Respekt ab. „Die ist gnadenlos, brutal gefahren“, sagte sie über die 30-Jährige. Rolland hatte bei Olympia in Whistler traurige Berühmtheit erlangt, als sie bei der Abfahrt quasi aus dem Starthaus fiel und das Kreuzband riss. „Wie sie das durchgezogen hat, Hut ab“, sagte Höfl-Riesch.

Im Zielraum zogen jedoch auch zahlreiche Zuschauer vor ihr den Hut, darunter „Kaiser“ Franz Beckenbauer. Eine „gewisse Lockerheit“ hatte der bei Höfl-Riesch ausgemacht. Und tatsächlich: Höfl-Riesch war wie bei der Kombi mit einem Lächeln am Start erschienen.

„Es geht schon, ich bin wieder erholt“, sagte sie augenzwinkernd über mögliche Nachwehen der Gold-Feier. Die Lockerheit, das Selbstvertrauen – das waren äußerst wichtige Voraussetzungen auf der eisigen Strecke, zu der auch der Posersprung wieder gehörte. Dort war Vonn im Super-G schwer gestürzt.

Vonn stand bei den letzten vier Großereignissen immer auf dem Abfahrts-Podest, 2009 als Weltmeisterin, 2010 als Olympiasiegerin. Ihr Fehlen war die Chance der anderen – auch Höfl-Riesch nutzte sie. „Einmal Gold, einmal Bronze“, sagte Alpindirektor Wolfgang Maier zufrieden, „das macht es auch für die anderen leichter.“ Diese „anderen“, etwa Viktoria Rebensburg oder Felix Neureuther, haben in der zweiten WM-Woche beste Chancen auf Edelmetall.

 

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