Brite Andy Murray schlägt Novak Djokovic
Andy Murray gewinnt im packenden Finale der US Open gegen Novak Djokovic. Es ist der erste Grand-Slam-Triumph des Briten. „Klasse Andy, du hast es verdient“, lobt der Geschlagene.
New York - Olympiasieger Andy Murray hat Novak Djokovic entthront und erstmals die US Open gewonnen. In seinem fünften Grand-Slam-Finale setzte sich der 25-jährige Brite am Montag in New York in einem packenden Endspiel über 4:54 Stunden mit 7:6 (12:10), 7:5, 2:6, 3:6, 6:2 gegen den sieben Tage jüngeren Titelverteidiger durch.
Vier Jahre nach seinem ersten Major-Endspiel, das er in Flushing Meadows gegen Roger Federer verlor, schaffte Murray seinen ersten Grand-Slam-Triumph. In der Weltrangliste hat er den Spanier Rafael Nadal, der bei den US Open verletzt fehlte, überholt und ist jetzt Dritter. Djokovic bleibt hinter Federer Zweiter. „Klasse Andy, du hast es verdient. Das war ein super Job“, sagte Djokovic beim Handschlag am Netz. Der Sieger wirkte regelrecht verstört und konnte noch gar nicht begreifen, dass er endlich am Ziel seiner Träume war. „Novak ist so unglaublich stark“, sagte Murray. „Es war so schwer für mich, ihn zu schlagen. Ich bin froh, dass es endlich geklappt hat.“
Für seinen größten Erfolg nach der Goldmedaille in London kassierte Murray 1,9 Millionen Dollar. Auch Djokovic wurde fürstlich entlohnt, weil er als Sieger der US-Vorbereitungsserie eine halbe Million Dollar zusätzlich bekam, was sein Preisgeld auf 1,45 Millionen Dollar anhob. Da das Halbfinale von Djokovic gegen den Spanier David Ferrer erst am Sonntag beendet werden konnte, musste das Endspiel zum fünften Mal nacheinander am Montag ausgetragen werden.
Böiger Wind machte den Spielern zu schaffen
Auf dem Center Court wehte ein böiger Wind und das hatte Djokovic schon im Halbfinale zur Verzweiflung gebracht. Doch diesmal wurde die Partie nicht unterbrochen. Wieder geriet der Serbe, der bei Olympia gegen Murray im Halbfinale gescheitert war, gleich in Rückstand, weil er vor allem beim Aufschlag mit den widrigen Umständen zu kämpfen hatte. Zum 4:4 aber schaffte er den Ausgleich und rette sich in den Tiebreak. Fünf Satzbälle konnte er abwehren, dann entschied Murray den ersten Satz für sich.
Im zweiten Durchgang konnte der nun durchgestartete Murray eine klare Führung mit zwei Breaks voraus nicht halten. Diesmal aber blieb ihm der Tiebreak erspart, weil er im passenden Moment Djokovic den Aufschlag zum 7:5 abnahm. Der Beifall der 24.000 Tennisfans im Arthur-Ashe-Stadion und derer vor den Leinwänden auf der Anlage in Flushing Meadows blieb verhalten. Viele Sympathien gehörten dem Serben, der in Satz drei und vier schließlich zu seinen Stärken fand.
Nachdem beide Spieler den Platz kurz verlassen hatten, lagen die Trümpfe bei Djokovic, der seine letzten acht Fünfsatzmatches gewonnen hatte. Murray dagegen musste zuletzt im Halbfinale der Australian Open, das er Anfang des Jahres gegen den späteren Sieger Djokovic verlor, über die volle Distanz gehen. Doch Murray zeigte sich gut erholt, ging mit zwei Breaks gleich 3:0 in Führung und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen.