Brachte ihn ein kaputter Schuh um den Weltrekord?

Kenias Marathon-Asse haben auch dem 42. Berlin-Marathon den Stempel aufgedrückt - doch diesmal krönten sie das flotte Rennen nicht mit dem angepeilten Weltrekord. Sieger Eliud Kipchoge fehlten 63 Sekunden zur Bestmarke seines Landsmanns Dennis Kimetto.
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Mit kaputtem Schuh zum Erfolg: Eliud Kipchoge aus Kenia jubelt beim 42. Berlin-Marathon im Ziel.
dpa Mit kaputtem Schuh zum Erfolg: Eliud Kipchoge aus Kenia jubelt beim 42. Berlin-Marathon im Ziel.

Berlin - Eliud Kipchoge hat die Siegesserie der Kenianer beim Berlin-Marathon eindrucksvoll fortgesetzt, den erhofften Weltrekord mit einem lädierten Laufschuh aber klar verpasst. Der 30-Jährige gewann die 42. Auflage am Sonntag in der Jahresweltbestzeit von 2:04:00 Stunden, sein Landsmann Dennis Kimetto war bei seinem Triumphlauf vor einem Jahr 1:03 Minuten schneller. Als Zweiter kam nach 42,195 Kilometern Kipchoges Landsmann Eliud Kiptanui in 2:05:21 am Brandenburger Tor ins Ziel. Dritter wurde der Äthiopier Feyisa Lilesa (2:06:57).

"Ich hatte keine Zeit, die Sohle rauszuziehen", sagte Kipchoge, dem schon vom ersten Kilometer an die Innensohle aus dem linken Laufschuh schlappte. Dieses Malheur kostete ihn wohl die entscheidenden Sekunden. "Der Weltrekord war mein Ziel. Das habe ich nicht geschafft - aber ich komme nächstes Jahr wieder", kündigte der Kenianer an.

Seit 2010 kam der Sieger beim schnellsten Stadtmarathon der Welt immer aus Kenia. Kipchoge kassierte 40.000 Euro für seinen Erfolg und dazu 15.000 Euro Bonus für eine Zeit unter 2:05. Gladys Cherono machte wenig später den Doppelerfolg der kenianischen Laufasse perfekt: In der Jahresweltbestzeit von 2:19:25 Stunden rannte die 32-Jährige als Erste ins Ziel. Favoritin Aberu Kebede aus Äthiopien, die Siegerin von 2012, wurde in 2:20:48 Zweite vor ihrer Landsfrau Meseret Hailu (2:24:33). Seit 2011 war in Berlin keine Frau mehr unter 2:20 Stunden geblieben. Als beste Deutsche verpasste Anna Hahner bei ihrem dritten Berlin-Start als 13. in 2:30:19 Stunden die Olympia-Norm um knapp zwei Minuten.

Bei Sonnenschein, Windstille und für Marathonläufer optimalen Temperaturen - beim Start 9 Grad, später etwa 15 Grad Celsius - hatte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) die mehr als 41.000 Läufer und Läuferinnen auf die Strecke geschickt. Die drei kenianischen Tempomacher für die erste Gruppe hielten sich aber nur anfangs an den "Fahrplan" für einen Weltrekord: Der erste Kilometer wurde in 2:51 Minuten absolviert, dann wurde es deutlich langsamer. Ein Kilometer-Schnitt von 2:56 Minuten, das war klar, würde nicht reichen. Bei Kilometer 17 stieg der erste Pacemaker aus, nach 20 Kilometern der zweite, der letzte kurz vor der 30-Kilometer-Marke.

Als das Spitzen-Sextett mit vier Kenianern und zwei Äthiopiern die Halbmarathon-Marke (21,1 Kilometer) bei 61:53 Minuten passierte, stand praktisch schon fest: Mit dem Weltrekord wird es diesmal nichts. Denn Kipchoge und Co. hatten eine Zwischenzeit von 61:30 Minuten angepeilt, Kimetto war bei seinem Weltrekord acht Sekunden schneller. Die Kilometerzeiten zeugten nicht gerade von einem gleichmäßigen Rennen: Sie lagen zwischen 2:44 und 3:03 Minuten. Bei Kilometer 30 war nur noch ein Quartett vorn: Kipchoge, Kiptanui, Emmanuel Mutai und Lilesa. Knapp zwei Kilometer später war Kipchoge nur noch Solist - und im Ziel der strahlende Sieger. Der Favorit gewann seinen vierten Marathon in Serie - zuletzt hatte er in Rotterdam, Chicago (jeweils 2014) und 2015 in London triumphiert.

Bester Deutscher war nicht Falk Cierpinski, sondern Philipp Pflieger: Der 28-Jährige aus Regensburg kam in 2:12:50 Stunden als 16. ins Ziel und verfehlte die Olympia-Norm nur um 20 Sekunden.

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