Boxen: Tyron Zeuge gegen Rocky Fielding - so geht es hinter den Kulissen zu

Der Weltmeister verteidigt seinen Titel gegen Rocky Fielding. Ist es sein letzter Fight für Sauerland? Senior-Chef will den Bruch kitten.
Matthias Kerber |
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Schlägt wieder zu: Weltmeister Tyron Zeuge (re), hier bei seiner Titelverteidigung gegen Isaac Ekpo.
dpa Schlägt wieder zu: Weltmeister Tyron Zeuge (re), hier bei seiner Titelverteidigung gegen Isaac Ekpo.

München - Tyron Zeuge ist der Mann der vielen Kämpfe. Sein offensichtlichster findet am Samstag (20 Uhr, Sport1) statt, da verteidigt der letzte amtierende deutsche Weltmeister in Offenburg seinen Titel im Supermittelgewicht gegen den britischen Herausforderer Rocky Fielding. "Ich erwarte einen klaren Sieg von mir", sagte der 26-Jährige selbstbewusst.

Doch der sehr viel härtere Kampf findet hinter den Kulissen statt. Mit seinem Boxstall Sauerland. Zeuges Trainer, Ex-Weltmeister Jürgen Brähmer, hat die Zusammenarbeit bereits aufgekündigt, auch Zeuge mag nicht mehr. Die Anwälte sind längst eingeschaltet. Und wer die Anwälte von Brähmer kennt, weiß, wie schwer es Sauerland haben wird.

Tobias Drews: "Sauerland ist kein verlässlicher Partner mehr"

"Der Kampfrekord von Brähmer und seinen Anwälten dürfte bisher ohne Niederlage sein, mit so manchem K.o.-Sieg", sagte Tobias Drews, Head of Boxing des übertragenden Senders "Sport1", der AZ. Brähmer klagt über unbezahlte Rechnungen im fünfstelligen Bereich. "Sie kümmern sich um nichts, klopfen nur dem Sieger auf die Schulter", schimpft der frühere Champion im Halbschwergewicht. Und zieht den Schluss: "Sauerland ist kein verlässlicher Partner mehr."

Klar ist: Seit Wilfried Sauerland sich zurückgezogen hat und seine Söhne Kalle und Nisse sich um das Geschäft kümmern, ist die Stimmung im Boxstall schlecht: Jack Culcay, Enrico Kölling, Stefan Härtel verließen den Stall fluchtartig, die Angestelltenzahl in der Verwaltung wurde gewaltig heruntergefahren, Geschäftsführer Frederick Ness fungiert nur mehr als Berater.

Kulttrainer Ulli Wegner vor dem Comeback

Die Strukturen lösen sich auf. "Die Lage ist undurchsichtig", befand dann auch Thomas Pütz, der Präsident des Bundes Deutscher Berufsboxer. So undurchsichtig, dass Wilfried Sauerland wieder zurückkehrt und sein Lebenswerk vor dem Verfall retten will. "Ich werde mich wieder einmischen. Wir werden alles richtig auf Vordermann bringen. Wir wollen ein neues Team zusammenstellen, bei den Boxern, im Büro", sagte der 78-Jährige.

Und er will Zeuge als Aushängeschild halten. "Boxerisch ist er einer der Besten, die wir in den vergangenen zehn Jahren hatten." Auch ein anderes Aushängeschild soll wieder an Bord: Kulttrainer Ulli Wegner. Der hatte seinen Rückzug erklärt, weil bei Sauerland keiner mit ihm über einen neuen Vertrag sprechen würde. "Es sind nur noch Details zu klären", sagte Sauerland senior. Mal sehen, ob es mit Zeuge auch so einfach geht.

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