Box-Talent Feigenbutz verteidigt Interims-WM-Titel

Profiboxer Vincent Feigenbutz hat mit einem weiteren Sieg seine Anwartschaft auf einen WM-Titel untermauert. Der 20 Jahre alte Karlsruher verteidigte am Samstag in seiner Heimatstadt den Interimstitel der WBA im Supermittelgewicht.
Karlsruhe - Feigenbutz setzte sich mit einem einstimmigen Punktsieg (115:113, 115:113, 115:113) gegen den Italiener Giovanni de Carolis durch. Der von ihm erhoffte und wiederholt mit markigen Worten angekündigte 20. K.o. in seinem 22. Kampf blieb allerdings aus.
Feigenbutz: War wegen Grippe geschwächt
"Das kotzt mich richtig an. Aber egal, nach Punkten habe ich klar gewonnen", sagte Feigenbutz trotz des knappen Urteils der Wertungsrichter beim TV-Sender Sat.1. Er habe sich schwach gefühlt, weil er in der vergangenen Woche eine Grippe auskurieren musste. "Aber ich wollte den Kampf unbedingt", sagte der gefeierte Lokalmatador und nahm die Forderung seines Gegners nach einem Rematch an.
Wenn Feigenbutz gesund gewesen wäre, "hätte ich ihm die Fresse poliert", sagte das junge Box-Talent kurz nach Kampfende in die Mikrofone. Doch es wurde noch versöhnlich - am Ende umarmten sich die beiden Kontrahenten Feigenbutz und de Carolis.
Nächstes Jahr: Feigenbutz gegen Sturm/Tschudinow
Nach dem Erfolg über de Carolis, der vor zwei Jahren auch WBO-Weltmeister Arthur Abrahm nach Punkten unterlegen war, darf Feigenbutz spätestens Ende April nächsten Jahres gegen den Sieger des WM-Kampfes zwischen Felix Sturm (Köln) und Titelträger Fjodor Tschudinow (Russland) antreten. Bei einem Sieg wäre Feigenbutz der jüngste deutsche Profi-Weltmeister in der Box-Historie.
Tschudinow hatte Sturm vor fünf Monaten im Kampf um den vakanten WBA-Titel im Supermittelgewicht nach Punkten besiegt. Die WBA ordnete jedoch einen Rückkampf an, obwohl selbst Sturm seine deutliche Niederlage eingestanden hatte. Dieses Duell muss nach Verbandsauflagen bis Ende Januar 2016 ausgetragen werden.