Boston: Vierter großer Anschlag auf den Sport

München, Atlanta, Luanda - und jetzt Boston: Der Bombenanschlag auf den 117. Boston-Marathon ist in der Geschichte die vierte große Attacke gegen den internationalen Sport.
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5. September 1972: Im Münchner Olympiastadion weht die Olympische Fahne auf Halbmast. Der palästinensiche Terror hat den Sport erreicht.
dpa 4 5. September 1972: Im Münchner Olympiastadion weht die Olympische Fahne auf Halbmast. Der palästinensiche Terror hat den Sport erreicht.
27. Juli 1996: Terror gegen die Olympischen Spiele in Atlanta.
dpa 4 27. Juli 1996: Terror gegen die Olympischen Spiele in Atlanta.
Luanda 2010: Ein Fan Ghanas jubelt beim Africa-Cup in Angola. Im Vorfeld des Turniers hatte es einen Anschlag auf die Nationalmannschaft Togos gegeben.
dpa 4 Luanda 2010: Ein Fan Ghanas jubelt beim Africa-Cup in Angola. Im Vorfeld des Turniers hatte es einen Anschlag auf die Nationalmannschaft Togos gegeben.
15. April 2013: Beim Bombenanschlag auf den Marathon in Boston sterben drei Menschen.Im Bild kümmern sich Helfer um einen Verletzten.
AP/ Ken Mc Gagh 4 15. April 2013: Beim Bombenanschlag auf den Marathon in Boston sterben drei Menschen.Im Bild kümmern sich Helfer um einen Verletzten.

München, Atlanta, Luanda - und jetzt Boston: Der Bombenanschlag auf den 117. Boston-Marathon ist in der Geschichte die vierte große Attacke gegen den internationalen Sport.

München - Tief in die Erinnerung eingegraben hat sich das Olympia-Attentat 1972 in München. Damals starben elf Mitglieder der israelischen Mannschaft. Diesem folgte zum 100. Jubiläum der Olympischen Spiele der Neuzeit 1996 in Atlanta/Georgia der Anschlag im Olympiapark mit zwei Toten. Drei Menschen starben 2010 beim Afrikacup in Angola beim Angriff auf Togos Fußball-Nationalmannschaft.

Chronologie: Terror gegen den Sport

München 1972:
Am 5. September stürmen acht bewaffnete Mitglieder der palästinensischen Terrororganisation „Schwarzer September“ das israelische Quartier im olympischen Dorf und nehmen elf Mannschaftsmitglieder als Geiseln. Stunden später sind zwei durch Schüsse verletzte Israelis tot. Beim Befreiungsversuch auf dem Militärflugplatz Fürstenfeldbruck kommen die neun anderen israelischen Teammitglieder, ein deutscher Polizist und die fünf Terroristen ums Leben. Sie hatten versucht, durch die Aktion 232 inhaftierte Palästinenser aus israelischen Gefängnissen zu befreien. Insgesamt gab es 17 Tote.

Atlanta 1996:
Am 27. Juli werden beim Bombenanschlag im Olympiapark zwei Menschen getötet und 111 verletzt. Als Täter wird Eric Rudolph verhaftet. Das Mitglied der Terrororganisation Army of God wird zu lebenslanger Haft verurteilt.

Luanda 2010:
Am 8. Januar werden im Vorfeld der Afrika-Meisterschaft beim Maschinengewehr-Angriff auf den Bus der togolesischen Fußball-Nationalmannschaft zwei Mitglieder der Delegation und ein Busfahrer getötet. Die Opfer der Mannschaft sind ein Assistenztrainer des Teams und der Pressesprecher. Für den Anschlag übernimmt die Rebellenorganisation FLEC (Befreiungsfront für die Unabhängigkeit von Cabinda) die Verantwortung.

Boston 2013:
Beim 117. Marathon kommen bei Explosionen mindestens drei Menschen ums Leben, über 140 werden verletzt. Die Anschläge mit Splitterbomben ereignen sich, als Stunden nach dem Zieleinlauf der Sieger noch viele der insgesamt 27.000 Läufer auf der Strecke sind. Über Hintergründe wird zunächst nichts bekannt.

Weitere Attacken trafen den Sport bei Veranstaltungen, die weniger im globalen Rampenlicht standen:

21. April 1987:
Bei der Explosion einer Autobombe sterben während der Testspielreise einer neuseeländischen Kricketmannschaft in Sri Lankas Hauptstadt Colombo über 100 Menschen.

11. Februar 1996:
Nach einem Bombenanschlag mit 80 Toten und über 1200 Verletzten auf Sri Lanka weigern sich die Kricket-Teams von Australien und den West-Indies aus Angst vor weiteren Attacken, dort ein WM-Vorrundenspiel auszutragen.

1. Mai 2002:
17 Verletzte fordert wenige Stunden vor dem Champions-League-Halbfinale zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona die Detonation einer Autobombe nahe des Bernabeu-Stadions. Hinter dem Anschlag steckt die spanische Separatisten-Organisation ETA. Unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen kann das Spiel wie geplant stattfinden.

8. Mai 2002:
Neuseelands Kricketmannschaft hat Glück beim Anschlag eines Selbstmordattentäters vor ihrem Hotel in Karatschi/Pakistan: 14 Menschen sterben, von den „Kiwis“ kommt niemand zu Schaden.

2006:
Der Terror im Irak erfasst auch den Sport. Spurlos verschwinden am 17. Mai 15 Mitglieder des Taekwondo-Teams, das auf dem Weg nach Jordanien entführt wird. Neun Tage später werden zwei Tennisspieler und ihr Trainer erschossen. Beim Sturm von 50 bewaffneten Männern auf eine Konferenz in Bagdad werden am 17. Juli 30 Geiseln genommen, darunter Ahmed al-Hadjiya, Präsident des Nationalen Olympischen Komitees.

9. April 2008:
15 Menschen sterben beim Start eines Marathonlaufes auf Sri Lanka. Der Anschlag der paramilitärischen Tamil Tigers gilt anscheinend dem dabei getöteten Politiker Jeyaraj Fernandopulle, einem scharfen Kritiker der Organisation.

 

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