Bomber Müller adelt Toni

"Er ist so wie ich" - Bayerns bester Torjäger aller Zeiten kommt ins Schwärmen, wenn er über seinen Nachfolger spricht. Warum Gerd Müller in Luca Toni ein ganz besonderes Stürmer-Juwel sieht.
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Ein gewohntes Bild in den siebziger Jahren: Gerd Mülle (l. neben Franz Beckenbauer) jubelt
dpa Ein gewohntes Bild in den siebziger Jahren: Gerd Mülle (l. neben Franz Beckenbauer) jubelt

"Er ist so wie ich" - Bayerns bester Torjäger aller Zeiten kommt ins Schwärmen, wenn er über seinen Nachfolger spricht. Warum Gerd Müller in Luca Toni ein ganz besonderes Stürmer-Juwel sieht.

MÜNCHEN „A Hattrick? Mei, des kann ja a jeda guade Stürmer.“ Drei Tore in einer Halbzeit, das Kunststück, das Bayern-Torjäger Luca Toni (30) beim 3:0 in Hannover gelang am Sonntag – für Gerd Müller also nix Besonderes. Nicht für einen, der 365 Tore in 427 Bundesligaspielen erzielt hat, der natürlich die meisten Hattricks (sieben) der Liga-Historie auf dem Konto hat, den „Bomber der Nation“.

Als ganz besonderes Stürmer-Juwel sieht der 62-Jährige allerdings seinen Nachfolger im Bayern-Trikot mit der Nummer 9. Bomber Müller adelt Toni: „Er ist so wie ich“, sagte Gerd am Montag zur AZ. „Natürlich nicht von der Spielanlage, dafür sind wir zu verschieden gebaut.“ 1,76-Meter-Wusler Gerd, „kleines dickes Müller“, wie ihn sein Trainer Tschik Cajkovski immer nannte, und der 1,96-Schlacks Toni. „Aber Luca“, sagt Müller, „hat den gleich guten Torriecher wie ich früher.“

In Italien "il bomber"

Was auch die nackten Zahlen belegen. 13 Bundesliga-Treffer (dazu sechs im Uefa-Cup und drei im DFB-Pokal) schoss Toni, den sie in Italien „Il bomber“ tauften, bisher in seiner ersten Bayern-Saison. Er führt damit die Schützenparade der Liga an. Auffällig: Die Universal-Begabung des Italieners. Sechs der 13 Liga-Treffer schoss er mit rechts, fünf mit links, zwei machte er mit Köpfchen. „Er ist mit beiden Füßen gleich stark“, sagt auch Müller, der erkannt hat: „Auch wenn Toni manchmal etwas ungelenk und steif wirkt, er ist auch technisch sehr stark. Wie er beispielsweise den Ball beim 1:0 in Hannover angenommen und per Drehschuss versenkt hat, war schon Extraklasse.“

Elf Millionen gut angelegt

Tonis größter Trumpf allerdings ist laut Müller „sein unbändiges Selbstbewusstsein“. Gerd erinnert sich an eigene Glanztage: „Je mehr Tore dir gelingen, desto größer wird das Selbstbewusstsein. Da kannst dann draufhauen, wie du willst, der Ball geht rein. Ich hab’ das bei mir früher auch gemerkt. Luca ist in so einer Phase, er verwandelt von vier Chancen drei.“

Deshalb findet Müller, der sich als Trainer um die Nachwuchsstars des FC Bayern kümmert, dass die elf Millionen Euro Ablöse gut angelegt sind, die der FC Bayern für den Weltmeister an Florenz gezahlt hat (Toni: „Bayern hat viel Geld für mich ausgegeben, mit meinen Toren will ich etwas zurückzahlen“). „Die Investition hat sich jetzt schon gelohnt“, sagt Müller. „Wenn Toni weiter so gut trifft, schießt er die Bayern heuer zur Meisterschaft.“

Und Toni, der in der Saison 2005/06 mit 31 Treffern, damals für Florenz, als Europas bester Torjäger den „Goldenen Schuh“ verliehen bekam, kann sich in seiner ersten Saison in der Bundesliga gleich die Torjäger-Kanone sichern. „Das hat er drauf“, sagt Müller. Aber das ist dann für den Gerd wohl wieder nix Besonderes. Er hat die Kanone sieben Mal gewonnen.

Die Hattrick-Könige der Liga

Gerd Müller (FC Bayern) 7
Klaus Fischer (Schalke 04) 5
Manfred Burgsmüller (Bor. Dortmund) 3
Dieter Müller (1. FC Köln) 3
Klaus Toppmöller (1. FC Kaiserslautern) 2
Jupp Heynckes (Mönchengladbach) 2
Ulf Kirsten (Bayer Leverkusen) 2
Franz Brungs (1. FC Nürnberg) 2

Franz Meier

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