Bolt bestätigt WM-Teilnahme

London - Sprint-Weltrekordler Usain Bolt will bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in einem Monat in Peking an den Start gehen. "Ich werde dabei sein", versicherte der achtmalige Weltmeister aus Jamaika vor seinem 100-Meter-Auftritt am Freitag beim Diamond-League-Meeting in London.
Wegen einer Verletzung im linken Bein hatte der 29-Jährige seit einem 200-Meter-Lauf vor einem Monat in New York kein Rennen mehr bestritten.
Bolt ist verzweifelt: Auf der Suche nach seiner Form verzichtet er sogar auf sein geliebtes Fast Food. Denn Chicken Nuggets sind vom Speiseplan des schwächelnden Sprint-Superstars gestrichen.
"Ich habe angefangen, mich gesund zu ernähren", sagte Bolt vor seinem Comeback beim Diamond-League-Meeting der Leichtathleten in London (Freitag, 21 Uhr/Eurosport 2): "Das ist das Schwierigste für mich im Moment - immer nur Gemüse essen."
LIVE - Usain Bolt arrives in London for the Sainsbury's #AnniversaryGames this weekend. t.co t.co
— British Athletics (@BritAthletics)
22. Juli 2015
Dem Wunderläufer aus Jamaika bleibt gar nichts anderes mehr übrig. Schließlich kommt Bolt in dieser Saison vor den Weltmeisterschaften in Peking (22. bis 30. August) so gar nicht in die Gänge. "Wieder zurückzukommen, ist viel härter als in den Jahren, als ich noch jung war", sagte der mittlerweile 28-Jährige: "Jetzt braucht es mehr Zeit und mehr Rennen."
Seit dem 13. Juni hatte sich Bolt versteckt, nachdem er in New York nur indiskutable 20,29 Sekunden über 200 m zustande gebracht hatte.
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Sein eigener Weltrekord liegt bei 19,19 Sekunden. "Ich habe gemerkt, dass ich sehr vorsichtig sein muss", sagte der sechsmalige Olympiasieger. Während sein großer Rivale Justin Gatlin (USA) eine Topzeit nach der anderen hinlegte, ließ sich Bolt in München bei Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt am maladen Rücken behandeln.
"Ich habe nicht vor, in Peking zu verlieren", sagte Bolt bei einer Pressekonferenz am Donnerstag betont cool: "Ich zweifle niemals an mir. Peking ist noch einen Monat weg, ich habe hart trainiert und gebe Gas." Müller-Wohlfahrt, der Arzt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, soll tatsächlich die Blockade des Iliosakralgelenks im Becken Bolts gelöst haben - und so kehrt der Liebling der Massen nun auf die Bahn zurück.
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In London, wo Bolt 2012 sein olympisches Gold-Triple von Peking wiederholt hatte und endgültig zur Legende aufstieg, hat er sein Erscheinen für die 100 m angekündigt. "Ich habe großartige Erinnerungen an das Olympiastadion und freue mich auf das Meeting", sagte Bolt.
Und so werden am Freitagabend alle Augen auf ihn gerichtet sein. Fans und Experten eint die eine Frage: Was hat Bolt noch drauf? Kann er Bad Boy Gatlin in China noch ernsthaft gefährlich werden? Schließlich lief Bolt in dieser Saison die 100 m bisher lediglich in 10,12 Sekunden und rangiert nur auf Platz 60 (!) in der Welt.
Doch Gatlin warnt davor, Bolt zu früh abzuschreiben. "Er weiß genau, wie man wieder auftaucht, wenn es wirklich darauf ankommt", sagte der überführte Dopingsünder, der sich seit Wochen in blendender Verfassung präsentiert und mit 9,74 Sekunden schnellster Mann des Jahres ist.
Bolt sei ein "Spieler, ein Showman, der da ist, wenn es wichtig wird". Doch Gatlin nährte auch die Zweifel, ob Bolt überhaupt nach China fliegt, sollte er nicht mehr in Tritt kommen: "Jede Menge Leute halten den Atem an, ob er in Peking läuft."