BMW-Open: Ein Engel macht Hoffnung

Hauptsponsor BMW bleibt dem Turnier am Aumeister treu. Der Star 2010: Marcos Baghdatis, Emotions-Bündel aus Zypern.
MÜNCHEN Ob’s am Traumwetter gestern lag, dass Peter Bosch, der Vorsitzende des MTTC Iphitos, gar nicht mehr zu bremsen war in seiner Euphorie hinsichtlich der BMW Open 2010? „Wir haben ein Top-Turnier auf die Beine gestellt, es soll ein Meilenstein werden“, pries er das Tennis-Spektakel am Aumeister (1. bis 9. Mai) und versprach ein „Premium-Event“. Mit glänzenden Perspektiven.
Viel Optimismus angesichts der Tatsache, dass die Verträge mit allen maßgeblichen Sponsoren dieses Jahr auslaufen. Dass Hauptsponsor BMW, der rund 800000 Euro plus Nebengeräusche sowie ein 60000-Euro-Cabrio als Extrapreis für den Sieger in den Etat einbringt, entgegen der Praktiken vergangener Jahre nur um ein Jahr verlängert hat. Doch Karsten Engel, Leiter Vertrieb Deutschland der BMW-Group, machte Hoffnung. Der Kurzabschluss sei der prekären Wirtschaftslage des vergangenen Jahres geschuldet. Ob der Aufwärtstendenzen sei man aber schon „im konstanten Dialog für die Zukunft“. Engel: „Ein neuer Abschluss wird wieder für längere Zeit gehen.“
Die Münchner Tennis-Fans können also weiterhin Top-Akteure bewundern am Aumeister. Heuer die deutsche Garde angeführt von Philipp Kohlschreiber (33. der Weltrangliste), Sieger von 2007. Dazu Titelverteidiger Tomas Berdych (Tschechien, 20.), Top-Ten-Spiler Marin Cilic (9.) aus Kroatien, der sein Handwerk bei Trainer-Legende Niki Pilic in München erlernt hat und – als besondere Attraktion – Energie- und Emotions-Bündel Marcos Baghdatis (Nr. 30) aus Zypern. Der 24-Jährige begeisterte schon 2007 die Fans in München, ist derzeit gut drauf, was sein Sieg kürzlich in Indian Wells über Branchen-Primus Roger Federer beweist. Turnierchef Patrik Kühnen: „Wir haben wieder ein sehr attraktives Spielerfeld zusammen bekommen.“
Ein Top-Spieler sagte ab. Der Chilene Fernando Gonzales, München-Sieger 2008, entschuldigte sich per Brief bei Kühnen, schrieb: „Mein Land ist durch das Erdbeben schwer getroffen. Ich spiele in der Zeit keine Turniere, sondern versuche stattdessen durch Charity-Aktionen den Opfern zu helfen.“ Akzeptable Entschuldigung.
Franz Meier