Blubb, Schwiiz!

In der „Wasserschlacht“ von Basel hat Arda Turan das EM-K.o. von Gastgeber Schweiz besiegelt und den Türken die Hoffnung auf den Einzug ins Viertelfinale der Fußball-Europameisterschaft erhalten.
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Wasserschlacht an der Grenze zur Regelwidrigkeit: Patrick Müller (l.), der Türke Arda Turan (M.) und der Schweizer Keeper Diego Benaglio bekämpfen sich - und die Elemente.
ap Wasserschlacht an der Grenze zur Regelwidrigkeit: Patrick Müller (l.), der Türke Arda Turan (M.) und der Schweizer Keeper Diego Benaglio bekämpfen sich - und die Elemente.

BASEL - In der „Wasserschlacht“ von Basel hat Arda Turan das EM-K.o. von Gastgeber Schweiz besiegelt und den Türken die Hoffnung auf den Einzug ins Viertelfinale der Fußball-Europameisterschaft erhalten.

Weggespült. Gescheitert. Untergegangen. Für Co- Gastgeber Schweiz hätte der gestrige Abend nicht schlimmer verlaufen können. In der „Wasserschlacht von Basel“ hatten sie geführt, die Eidgenossen. Sie hatten die zunächst enttäuschenden Türken – auch ohne ihren schwer verletzten Kapitän Alexander Frei – dominiert. Doch am Ende hieß es 2:1 – für die Türken. Blubb, Schwiiz! Die Gastgeber sind raus – und das ausgerechnet gegen die Türken.

Denn die Partie galt als Hochsicherheitsspiel. Wegen der Skandal-Nacht aus der WM-Qualifikation 2005. Nach dem 4:2 der Schweiz damals in Istanbul gab’s auf dem Platz und im Kabinentrakt eine wilde Schlägerei. „Diese Bilder werden immer in meinem Kopf bleiben“, sagte der Stuttgarter Ludovic Magnin. Die Fans aber blieben friedlich – und auch die Akteure auf dem Rasen verhielten sichmehr als vorbildlich.

Rahmen-Bedingungen fast irregulär

Obwohl die Rahmen-Bedingungen fast irregulär waren: Der Platz im St. Jakobpark war durch den Regenschauer völlig durchtränkt, der Ball kaum noch kontrollierbar. „Das erinnert eher an Wasserball“, sagte KommentatorWolf-Dieter Poschmann. Und Schiedsrichterexperte Urs Meier meinte im ZDF: „Wenn das ein normales Meisterschaftsspiel wäre, würde man es abbrechen. Aber bei der EM ist die Messlatte höher, weil der Terminplan eng ist.“

Schade für die Schweiz. Und so sahen die Fußball- Fans – darunter der künftige Schweizer Nationalcoach Ottmar Hitzfeld – in Basel kaum Technik, dafür viel Kampf – und Verhältnisse wie bei der legendären Wasserschlacht 1974 im Frankfurter Waldstadion, als Deutschland durch ein spätes Tor von Gerd Müller 1:0 gegen Polen gewann und ins WM-Finale aufgestiegen war. Und doch gab’s Chancen, die beste zunächst vor dem Schweizer Tor: Tümer Metin köpft den Ball nach einer Ecke an den Pfosten (29.).

120 Sekunden später

Das Tor fiel aber auf der anderen Seite – und zwar 120 Sekunden später: Eren Derdiyok bringt den Ball nach innen – und Hakan Yakin schiebt den Ball, der fast in einer Pfütze liegen bleibt, aus zwei Metern mitMühe zum 1:0 über die Linie. Ausgerechnet er. Yakin, in Basel geborener Türke, wurde noch am Mittwoch auf der Seite 1 der Schweizer Zeitung „Blick“ in einer Foto-Montage gezeigt. Der türkische Trainer Fatih Terim war da an einem Döner- Spieß zu sehen – und Yakin säbelte daran. Die Überschrift: „So oder so - heute gibt’s Kebap.“ Und zwar mit allem: Erst traf Semih Sentürk per Kopf zum 1:1 (54.), in der Nachspielzeit entscheid Arda Turan das Spiel. Blubb, Schwiiz!

Oliver Trust

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