Bloß nicht Berlin!
MÜNCHEN Je’Kel Foster schlendert dribbelnd über das Parkett, Chevon Troutman schaut ein wenig verträumt durch den Audi Dome und sogar Assistenztrainer Denis Wucherer hat die Basketball-Schuhe und – Klamotten mal wieder ausgepackt. Die Stimmung beim Training des FC Bayern erinnert an ein Feriencamp, so locker und gelöst gehen alle miteinander um. Am Rande des Platzes sitzt allerdings Dirk Bauermann, er spricht von „extremer Gefahr.“ Vom Tabellen-Dreizehnten Bamberg, im kommenden Auswärtsspiel (Samstag, 20.00 Uhr)?
Ganz genau. „Das ist deren Saisonausklang und wenn es gegen einen der Großen geht, setzt das noch einmal besondere Kräfte frei“, sagt Bauermann. Für die Bayreuther, die den Klassenerhalt geschafft haben, geht es nur noch um das Prestige, die Bayern zu schlagen. Für Bauermanns Team steht in den verbleibenden Saisonspielen noch viel auf dem Spiel: Trotz sicherer Playoff-Qualifikation sollten die Bayern ihre verbleibenden beiden Spiele tunlichst gewinnen – vor allem, um Berlin, dem Angstgegner dieser Saison aus dem Weg zu gehen. „Wir wollen unsere Chance wahrnehmen, möglicherweise Vierter zu werden“, sagt Bauermann.
Szenario eins – Bayern wird Vierter: Dazu müssen die Bayern ihre beiden verbliebenen Spiele gegen Bayreuth und Bremerhaven gewinnen – und die Artland Dragons als derzeitiger Vierter müssen ihre beiden Spiele verlieren. Das ergäbe die bestmögliche, aber recht unwahrscheinliche Ausgangslage für den FC Bayern: Ein Playoff-Viertelfinale gegen die Dragons mit Heimvorteil für die Bayern.
Szenario zwei – Bayern wird Fünfter: Artland gewinnt mindestens eines der kommenden beiden Spiele und der FC Bayern gewinnt zweimal – oder zumindest ebenso oft wie die Verfolger Würzburg Baskets. Das wohl realistischste Szenario: Bayern spielt auch hier gegen die Dragons, die als Vierter allerdings den Heimvorteil haben. Beim Auswärtsspiel dort scheiterten die Bayern erst in der Verlängerung.
Szenario drei: Bayern wird Sechster: Verliert die Mannschaft beide verbliebenen Spiele und gewinnt Würzburg mindestens eine seiner Partien, landen die Bayern auf Rang sechs. Das bedeutet eine Playoff-Serie entweder gegen Überraschungsteam Ulm (Bilanz: Knappe Auswärtsniederlage, knapper Heimsieg) – oder, als härtestes Los, gegen Berlin. Gegen den Traditionsklub aus der Hauptstadt hat Bayern beide Saisonspiele verloren: Im Audi Dome gab’s die bisher einzige Heimniederlage, Auswärts eine deutliche Niederlage. Sowohl Ulm als auch Berlin hätten als besser platzierte Teams Heimvorteil.