Billige Müsliriegel, teure Skipässe

AZ-Reporter Florian Kinast ist zum 5. Mal bei Olympia. Und findet immer etwas zum Schmunzeln.
Natürlich gibt es Sportarten, die ins Geld gehen. Je mehr Aufwand und je öfter gefahren wird, desto teurer die Kosten. Für uns Journalisten geht es hier aber auch ums Geld.
Am billigsten entpuppte sich an diesem Wochenende etwa Biathlon. Die Verpflegung im kleinen Medien-Zelt neben der Rennstrecke ist nämlich unter aller Gulaschkanone. Es gibt einen Chili für sechs Dollar, der so matschig ausschaut wie der Weg rüber zur Tribüne am Schießstand, und für acht Dollar eine Plastikschale Nudeln, die so weich schmecken, als seien sie für die Spiele von Turin 2006 al dente gedacht, aber dann bis jetzt im Kochwasser vergessen worden. Kurzum, da verleitet nichts zum Investieren, der vierte selbst mitgebrachte Cranberry-Müsliriegel am Tag ist dann zwar auch auf Dauer fad, aber wenigstens billig. Und überhaupt, bei dem dichten Wettkampf-Programm, wo eine Veranstaltung die nächste jagt, Rodeln, Biathlon, Siegerehrung, und die Terminhatz von einem Shuttle-Bus zum nächsten Ort eine gewaltige ist, da hat man ja gar keine Zeit zum Geldausgeben.
Bei anderen Sportarten ist das anders. Der geschätzte Kollege eines anderen Münchner Mediums hat sich bei den Spielen hier ausschließlich auf die Alpin-Bewerbe konzentriert. Völlig entnervt vor lauter Arbeitslosigkeit sah man ihn nach den beiden Absagen der Wochenend-Rennen nun aber zur Talstation der Gondel schlurfen. Wohin des Wegs? Einen Skipass kaufe er sich, sagte er. Und zwar, weil die Wetteraussichten schlecht sind, gleich für die ganze Woche. Für 480 Dollar. Die Alpinwettbewerbe sind eben doch am teuersten. Auch wenn sie gar nicht fahren.